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- Reisebericht 2007 -
Letzte Aktualisierung: 26.01.2010
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Im Oktober 2007 bereisten mein Cousin Helmut Spitzner aus Belleben/Kreis Bernburg und ich per Pkw das Vogtland, um uns gemeinsam auf die Spuren unserer Vorfahren aus der Familie Spitzner zu begeben. Zu unserem Standort wählten wir für rund eine Woche das im weitläufigen Waldpark Grünheide gelegene Waldhotel Zöbischhaus im Auerbacher Ortsteil Bad Reiboldsgrün. Benannt ist diese Ansiedlung nach dem Oberforstmeister Hans von Reibold; im Jahre 1725 hatte man beim Anlegen eines Entwässerungsgrabens eine Mineralquelle entdeckt, die zur Entstehung eines kleinen Kurortes führte. Vom Waldhotel Zöbischaus aus unternahmen wir täglich Exkursionen in die nähere Umgegend. Unsere Ziele waren dabei vor allem und teilweise mehrfach Auerbach, Rodewisch, Rützengrün, Schnarrtanne, Schönheide, Wernesgrün sowie schließlich auf der Rückfahrt Zwickau.

Die an dem Flüsschen Göltzsch gelegene frühere "Pechstadt" Stadt Auerbach feierte in diesem Jahr ihr 725-jähriges Jubiläum, zählt gut 20.000 Einwohner und hat den Status einer so genannten Großen Kreisstadt (eine Besonderheit des sächsischen Kommunalverfassungsrechts). In der mehrfach abgebrannten Auerbacher Stadtkirche St. Laurentius - der heutige Kirchbau ist bereits der achte an gleicher Stelle und wurde im Jahre 1839 fertiggestellt - wirkten ab dem Ende des 16. Jahrhunderts als evangelisch-lutherische Geistliche auch Balthasar Spitzner (1564 - 1633), Andreas Spitzner (1603 - 1670) und Christian Spitzner (1638 - 1667).


Im gegenüber der Laurentius-Kirche gelegenen evangelisch-lutherischen Pfarramt hatten wir einen Tag lang Gelegenheit, nach vorheriger Anmeldung und trotz der im Gebäude stattfindenden Bauarbeiten die Kirchenbücher ab 1757 unter bestimmten Aspekten einzusehen. Der Familienname Spitzner kommt in diesen Kirchenbücher in recht großer - und zugegebenermaßen teilweise schon verwirrender - Anzahl vor. Die Eintragungen des 18. Jahrhunderts betreffen dabei vor allem solche Namensträger, die in Schnarrtanne ansässig waren. So konnten wir u.a. ergänzende bzw. präzisere genealogische Informationen über unsere direkten Vorfahren - den Landfuhrmann Christian Spitzner (1700 - 1782) in Schnarrtanne, seinen Sohn Johann Georg (1740 - 1773) und seinen nach Wernesgrün verzogenen Enkel Johann Georg (1770 - 1830) - ermitteln.

Im Rahmen mehrerer Stadtrundgänge besichtigten wir u.a. die Laurentiuskirche und das unterhalb des Schlossberges in einem historischen Gebäude untergebrachte stadtgeschichtliche Museum, das uns interessante Informationen zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte von Auerbach vermittelt.

In Schönheide, am Westrand des Erzgebirges gelegen und auch heute noch für seine Bürstenfabrikation bekannt, lebte spätestens 1881 im Hause Nr. 373 unser Urgroßvater, der gelernte Schuhmacher Friedrich Albert Spitzner (1854 - 1901). Im gleichen Jahr heiratete er vor dem Standesbeamten in Schönheide die Weberin Marie Louise Morgner (1857 - 1894). Im Schönheider Hotel "Zum Forstmeister" hatten wir uns mit unserem ortsansässigen Namensvetter Klaus Spitzner verabredet, mit dem wir anregende Gespräche zur Geschichte der Familie Spitzner sowie zu allgemein interessierenden Themen führten. Von Schönheide aus besichtigten wir auch die östlich des Ortes angelegte Trinkwassertalsperre Eibenstock.

Schnarrtanne, ein staatlich anerkannter Erholungsort, ist heute ebenso wie Albertsberg, Beerheide, Carolagrün, Grünheide, Rebesgrün, Reiboldsgrün, Reumtengrün und Vogelsgrün ein Ortsteil der Großen Kreisstadt Auerbach. Der Name Spitzner ist für Schnarrtanne seit 1605 nachgewiesen, als der Gärtner - der Ausdruck bezeichnete einen Kleinbauern - Ilgen (Ägidius) Spitzner, einer unserer unmittelbaren Vorfahren, dort zur Steuer veranlagt wurde. Noch älter ist jedoch die schriftliche Überlieferung zur Familie Spitzner in dem Dorf Rützengrün, das nordöstlich von Auerbach liegt, rund 340 Einwohner zählt und seit 1991 ein Ortsteil der Stadt Rodewisch ist.

Wernesgrün, das vom Wernesbach durchflossen wird und vor allem durch die ansässige Brauerei überregional bekannt ist, war ab dem Ende des 18. Jahrhunderts für die Dauer von etwa 80 Jahren der Wohnort unserer Vorfahren Johann Georg (1770 - 1830) aus Schnarrtanne, der 1793 nach Wernesgrün geheiratet hatte, Johann Christian (1801 - 1864), August Hermann (1826 - 1864) und Friedrich Albert Spitzner (1854 - 1901), der über Schönheide nach Marienthal bzw. Zwickau abwanderte. Pfarramtlich gehörte Wernesgrün noch bis 1888 nach Auerbach.

Zu unserem Besuchsprogramm gehörte an einem anderen Tag natürlich auch die 1846/51 erbaute Göltzschtalbrücke bei Reichenbach bzw. zwischen den Orten Mylau und Netschkau. Sie ist die größte Ziegelsteinbrücke der Welt.

Ihr Konstrukteur war Professor Johannes Andreas Schubert (1808 - 1870), aus ärmlichen Verhältnissen in Wernesgrün stammend, dort zunächst Hütejunge und später Hochschullehrer an der Technischen Bildungsanstalt Dresden. Sein erhaltenes Geburtshaus, ein 1936 in einer kleinen Grünanlage errichtetes Denkmal und der Name einer Straße erinnern in Wernesgrün an den bedeutenden Wissenschaftler und Ingenieur.

Spätestens 1888 lebte unser Urgroßvater Friedrich Albert Spitzner als Ziegelei- bzw. Fabrikarbeiter in Marienthal bei Zwickau und schließlich in Zwickau. Also führte uns der Weg auf der Rückreise auch dorthin. In Zwickau besichtigten wir zunächst die Innenstadt sowie den Ortsteil Marienthal. Ferner suchten wir in Zwickau das Haus Altenburger Straße 29, fanden es jedoch nicht. Erst später erfuhren wir im Internet durch eine amtliche Information der Stadt Zwickau, dass das Haus Altenburger Straße 29 bereits im Jahre 2002 die Hausnummer 111 erhalten hat!

Helmut Spitzner hat daher im November 2007 an Ort und Stelle recherchiert, dass es sich bei der Altenburger Straße 29 um den als Gebäude noch vorhandenen Gasthof "Bergschlößchen" gehandelt hat, der bis 1989 bewirtschaftet wurde. Ferner fand er heraus, dass es in Marienthal eine bis 1930 produzierende Ziegelei gab, bei der unser Urgroßvater zeitweise gearbeitet haben dürfte.

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