wappen-1673-klein.jpg
albert_name.gif
- Familiengeschichte -
Letzte Aktualisierung: 21.02.2012
wappen-1673-klein.jpg
pfeil_weiss_rechts.gif   Vorbemerkung
pfeil_weiss_rechts.gif  Familiengeschichte
   Hinweis
   Forschungsgeschichte
   Familienname
   Vogtländer Belege
   Wappen & Siegel
   Verbreitung
   Persönlichkeiten
   Geistliche ab 1594
   Zeittafel
   PDF-Version
pfeil_weiss_rechts.gif   Familiennamen
pfeil_weiss_rechts.gif   Ortsnamen
pfeil_weiss_rechts.gif   Reisebericht 2007
pfeil_weiss_rechts.gif   Reisebericht 2009
pfeil_weiss_rechts.gif   Reisebericht 2010
pfeil_weiss_rechts.gif   Publikationen
pfeil_weiss_rechts.gif   Linkliste
pfeil_weiss_rechts.gif   Impressum
pfeil_weiss_rechts.gif   Kontakt
pfeil_weiss_rechts.gif   H O M E
0. Hinweis 1. Zur Forschungsgeschichte 2. Herleitung des Familiennamens 3. Die ältesten Vogtländer Belege 4. Wappen und Siegel 5. Verbreitung des Familiennamens 6. Bekannte und verdiente Angehörige des Familienverbandes 7. Geistliche ab 1594 8. Zeittafel I 9. PDF-Version nach unten

adobe_acrobat.gifWICHTIGER HINWEIS: einige Informationen auf meiner Homepage sind im PDF-Format abgelegt. Sie benötigen dafür den kostenlosen Acrobat-Reader von ADOBE!

zurück

Unter den früheren Trägern des Vogtländer Familiennamens Spitzner finden sich Bauern, Bergleute, Fuhrleute, Müller, Russhändler, Scheibenzieher und Schmiede, ab dem ausgehenden 16. Jahrhundert in zunehmendem Maße aber auch Ärzte, Geistliche, Pädagogen, Richter und Verwaltungsbeamte. Die systematische Erforschung der facettenreichen Geschichte dieser sächsischen Familie haben sich seit dem frühen 20. Jahrhundert mehrere Angehörige des Familienverbandes in besonderer Weise angelegen sein lassen.

Als Begründer der Familienforschung sind namentlich der Dresdener Landgerichtsrat Dr. Justus Friedrich Reinhard Spitzner (1863 - 1922) sowie der ebenfalls in Dresden lebende Rechtsanwalt und Notar Franz Georg Spitzner (1871 - 1935) anzusprechen und zu würdigen. Die gemeinsamen direkten Vorfahren dieser beiden Juristen und Familienforscher waren der Blankenhainer Pastor Johann Adam Spitzner (1650 - 1723) und dessen Ehefrau Marie Elisabeth geb. Conradi (1655 - 1709). Bei ihren ausdauernden Forschungen zum Ursprung der evangelisch-lutherischen Familie konnten sie sich u.a. auf einen handschriftlichen Stammbaum aus dem 18. Jahrhundert stützen. Dieser bis 1738 fortgeführte Stammbaum, der erkennbar auf einer allerdings abgängigen älteren Vorlage des 17. Jahrhunderts beruhte, wird dem Oberalbertsdorfer Pastor Balthasar Andreas Spitzner (1679 - 1755) zugeschrieben.

Ferner standen den beiden Forschern die Lebensbeschreibungen des Pastors Andreas Spitzner (1603 - 1670) in Auerbach, des Pastors Balthasar Spitzner (1609 - 1681) in Blankenhain bei Crimmitschau, der zugleich auch als Verfasser des um 1680 datierten ältesten Stammbaums gilt, und des Reichenbacher bzw. Schwarzenberger Kreisamtmanns Georg Friedrich Spitzner (1688 - 1764) zur Verfügung. Ausgewertet wurden von den Dresdener Familienforschern ferner Abschriften aus verschiedenen Kirchenbüchern und Standesamtsregistern vor allem der sächsischen Region sowie Auskünfte von Angehörigen des Familienverbandes, zu dessen Begründern auch Studiendirektor Friedrich Karl Gustav Spitzner (1883 - 1954) in Zittau zu zählen ist.



Im Jahre 1936, nach dem plötzlichen Tode von Georg Spitzner im Vorjahr, veröffentlichte der anverwandte Radeberger Rechtsanwalt, Familienforscher und Kommunalpolitiker Dr. Gustav Erich Weise die verdienstvollen Forschungsergebnisse in dem Dresdener Verlag von C. Heinrich. Erich Weise (1873 - 1945), der aus Reichenberg (Liberec) in Böhmen stammte, war seit 1924 mit der Beamtentochter Charlotte Amalie Therese Spitzner (1885 - 1945) aus Dresden verheiratet. Zu ihren direkten Vorfahren gehörte ebenfalls der bereits oben erwähnte Blankenhainer Pastor Johann Adam Spitzner, dem 1712 ein Wappenbrief verliehen worden war. Bereits dieser Wappenbrief, von dem an späterer Stelle noch ausführlich die Rede sein wird, spricht von "einem sehr alten Geschlechte derer Spitzner". Weises Darstellung, zu der auch eine gesondert gedruckte "Nachfahrentafel Spitzner" gehört, umfasst 70 Druckseiten "und gibt die Ausfüllung zur Stammtafel". Die Familienchronik gliedert sich in zwei größere Teile: eine dem damaligen Erkenntnisstand entsprechende "Familiengeschichte" ab dem 16. Jahrhundert mit einer Übersicht zu den befragten Quellen und die namentliche deszendente Auflistung "Die einzelnen Familienmitglieder nach Generationen". Proband ist dabei Balthasar Spitzner, der nach Auskunft u.a. des erwähnten Stammbaums und des Wappenbriefes in Südtirol Gemsensteiger im Dienste des 1519 gewählten Kaisers Karl V. (1500 - 1558) gewesen sein und dort ebenso wie seine Vorfahren noch den Namen Rungg (Ring) getragen haben soll. Eingeräumt wird jedoch, dass weitere urkundliche Nachweise über den geheimnisumwobenen Gemsensteiger und den für das 16. Jahrhundert angenommenen Namenswechsel "trotz mancherlei Nachforschungen" nicht bekannt geworden sind.

Erich Weise, der im Sommer 1936 in Radeberg/Sachsen im Hause Goethestraße 16 lebte, macht u.a. auch Ausführungen zur Physiognomie (er selbst spricht irrtümlich von "Physiologie") der Familienangehörigen: "Von jeher, noch in der Gegenwart deutlich hervortretend, ist den Familienangehörigen, Männern und Frauen, eine kräftige, breite, den Durchschnitt überragende Körpergestalt eigen, oft 1,80 m und darüber, breiter Oberkörper, ausgebildeter Schädel mit hoher und breiter, oft viereckiger Stirn und starkem Hinterkopf, vor allem aber ein rotblonder Haarwuchs, von hellblond bis kupferrötlich, und eine weiße, lichtempfindliche Haut, die durch starke Sonnenbestrahlung nicht, wie beim dunkelhaarigen, braun bis tiefbraun färbt, sondern sich rötet und keinen dauernden brauen Sonnenbrand zurückläßt. Nase und Mund sind kräftig, die Ohren klein bis mittel, das Kinn kurz und rund, die Stimme stark und kräftig, meist in tieferer Stimmlage liegend. Die Augen sind durchweg blau bis grau, mit Mischungen dieser Farben".

Wahrscheinlich umständehalber dem seit 1933 herrschenden Zeitgeist folgend, fügt Weise, der 1933 als SPD-Mitglied in Radeberg von den neuen Machthabern aus dem Dienst entfernt worden war, seinen Ausführungen zur von ihm so genannten "Spitznergestalt" noch die folgende Bemerkung hinzu: "Die Heiraten führten seit 1500 durchweg Blut aus Bauern-, Bürger-, Pastoren- und Beamtenfamilien Mitteldeutschlands zu, niemals nichtarisches, die Spitznergestalt hat sich dabei fast immer durchgesetzt, auch in den von Spitznerinnen abstammenden Linien".

Die Ausführungen Weises zur Spitznerschen Physiognomie, die sich weitgehend am Idealbild des "arischen Menschens" ausrichten, bedürfen aus heutiger Sicht einer kritischen Betrachtung. Die bildlichen Darstellungen von männlichen Angehörigen des Familienverbandes, die sich seit der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, beginnend mit Balthasar Spitzner (1609 - 1681) und seinem Sohn Johann Adam Spitzner (1650 - 1723), als Auftragsarbeiten überliefert haben und Weise aus der fotografischen Sammlung des Familienarchivs bekannt waren, stellen die jeweiligen Personen - Pfarrer, Beamte und Mediziner - ausnahmslos in Positur dar. Die dabei angewendeten Darstellungstechniken sind naturgemäß jeweils diejenigen, welche in der betreffenden Zeitspanne zur Verfügung standen oder als modern galten (bis hin zum Aufkommen der Fotografie); sie sind somit äußerst unterschiedlich und daher schwer zu vergleichen.

Das Typische eines Menschen zeigt sich ja überdies nicht oder nur sektoriell in einem "eingefrorenen" Bild, sondern auch und gerade in der ihm eigenen Mimik, der Gestik und der individuellen Ausprägung des Geistes in mündlichen und schriftlichen Äußerungen. Es gibt natürlich erkennbar Merkmale der Ähnlichkeit unter den dargestellten Spitzner-Persönlichkeiten, so zum Beispiel die Ohrläppchen und überhaupt die Form der Ohren, der Nase und des Mundes. Allerdings ergibt sich insoweit wiederum die Schwierigkeit, dass diese Körperteile des Menschen einer altersbedingten Metamorphose unterworfen sind, was den Vergleich von Portraits, welche die Dargestellten in unterschiedlichen Lebensphasen zeigt, zusätzlich erschwert. Eine allgemein gültige Antwort ist daher im Ergebnis nicht möglich.

Aus der Sicht des Jahres 1936 war der Blankenhainer Pfarrer Johann Adam Spitzner (1650 - 1723) "der Stammvater derjenigen Linien, die bis jetzt vollständig ermittelt sind". Insbesondere Rechtsanwalt Georg Spitzner war zu seinen Lebzeiten sehr darum bemüht gewesen, "durch regen Briefwechsel mit Verwandten den Zusammenhang aller Linien" des recht verzweigten Familienverbandes aufzuhellen. Ausgebreitet werden 1936 sechs Linien, darunter die von dem Stadtsyndikus Johann Balthasar Spitzner (1637 - 1703) ausgehende Delitzscher Linie, welche jedoch bereits im 18. Jahrhundert erloschen ist, die von dem Advokaten Vollrath Friedrich Gotthold Spitzner (1771 - 1829) begründete Ruhlander Linie, die auch als "preußische Linie" der Familie bezeichnet wird, sowie die Dresdener Linie nach dem Oberrechnungsrat Adolph Friedrich Esaias Spitzner (1768 - 1841). Im Blickpunkt der Darstellung Weises und der Dresdener Forschungen, welche dieser Veröffentlichung vorangegangen waren, standen somit die im öffentlichen Leben stehenden Pfarrer- und Beamtenfamilien, denen ein Sinn für die Familiengeschichte und deren schriftliche Überlieferung zu eigen war. Weise hat diese Lücke durchaus gekannt, denn er schreibt einleitend, dass "für eine größere Anzahl Einzelfamilien" zwar "Angaben über Vorfahren vorhanden" sind, "jedoch nicht bis zum Hauptstamme reichend. Aus Raummangel konnte hierüber nichts abgedruckt werden; jedoch sollen die Nachforschungen hierzu, wenn uns die betreffenden Angehörigen unterstützen, vom Familienverbande fortgesetzt werden".

Rechtsanwalt Erich Weise verstarb ebenso wie seine Frau an Hunger und Auszehrung im Dezember 1945 in Radeberg, wo er der SPD angehört hatte und 1923 für die Dauer von sechs Jahren zum stellvertretenden Bürgermeister gewählt worden war. Von seiner als Auftragsarbeit aus dem interessierten Familienkreis in unbekannter Auflagenhöhe erschienenen "Familienchronik des Geschlechtes Spitzner", die 14 Generationen aufführt und teilweise bis in die frühen 30er Jahre des 20. Jahrhunderts reicht, scheinen heute in Privatbesitz und in öffentlichen Bibliotheken nur noch sehr wenige Exemplare vorhanden zu sein. Jeweils ein entleihbares Exemplar befindet sich jedenfalls in der Sächsischen Landes- und Universitätsbibliothek in Dresden und in der Bayerischen Staatsbibliothek in München.

Im Jahre 1939 veröffentlichte Ewald Rannacher als Quelle "zur bäuerlichen Hof- und Sippenforschung" im Goslarer Verlag Blut und Boden die von ihm transkribierten Steuerverzeichnisse von Wernesgrün und Rothenkirchen für die Zeit von 1531 bis 1728. Die Verzeichnisse für Wernesgrün berücksichtigen bereits 1531, als das zur Pfarrkirche in Auerbach gehörende Dorf mit etwa 75 Einwohnern in 13 Familien zählte, Bartel Spitzner und 1542 Bartell Spitzner und dessen Sohn Nickel Spitzner. Im benachbarten Dorf Rothenkirchen, wo die Überlieferung erst 1542 einsetzt, wird 1595 Hannß Spitzner als Steuerpflichtiger aufgeführt. Weitere einschlägige Nennungen für Wernesgrün datieren 1576 (Adam Spitznerin), 1605 (Paul Spitzner), 1610 (Paul Spitzner) und 1612 (Barthell Spietzner). Für Rothenkirchen werden Träger des Familiennamens ferner in den Jahren 1698 (Balthasar Spitzner) und 1728 (Johann George Spitzner) aufgeführt. Durch diese Erkenntnisse ergaben sich für die Familiengeschichtsforschung neue Perspektiven, die jedoch, wohl bedingt durch die herrschenden Kriegs- und Nachkriegsverhältnisse, erst rund 20 Jahre später zum Tragen kommen sollten.



Der Zweite Weltkrieg 1939/45 und seine Folgen inklusive der politischen Teilung Deutschlands hinderten naturgemäß den weiteren Fortgang der Spitzner-Familienforschung. Wichtige Dokumente zur Familiengeschichte waren im Zuge der Kriegsereignisse für immer verloren gegangen. Persönlichkeiten, die sich zur Jahrhundertwende der Familienforschung angenommen hatten, waren inzwischen bereits verstorben.

Nach dem Kriegsende und der Neuordnung bzw. Reorganisation der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Verhältnisse trat jedoch recht bald der aus Dresden stammende Ettlinger Diplomingenieur und Arzneimittelfabrikant Dr. Walter Spitzner (1897 - 2001) durch eigene Forschungen hervor, welche die Familien- und Wappengeschichte der Spitzner auf Grund der Auswertung bisher unbekannter bzw. nicht beachteter oder noch nicht ausgewerteter archivalischer Quellen teilweise in einem neuen Licht darstellten und ab 1960 auch gedruckt erschienen.

Walter Spitzner, geboren am 20. Juni 1897 in Dresden als Sohn von Alfred Spitzner (1870 - ?), seit 1894 Violinist und ab 1917 Konzertmeister an der damaligen Sächsischen Staatskapelle, war bereits als junger Student in Dresden zu Beginn der 20er Jahre nachhaltig für die Geschichte der Vogtländer Familie Spitzner und ihre Erforschung interessiert worden. Rückblickend schrieb er dazu: "Als ich in den Jahren 1919 bis 1921 in Dresden im Loschwitzer Hause des Dr. Reinhard Spitzner wiederholt zu Besuch weilte, regte mich dieser durch die Erzählung von der Wappenverleihung an den Spitzner-Pfarrer Johann Adam 1712 und vom Gemsensteiger an, Interesse an der Familienforschung zu nehmen".

Dieses schon früh geweckte familienkundliche Interesse wird ihn lebenslang beschäftigen. Im Dresden-Loschwitzer Hause von Reinhard Spitzner lernte er nach eigenem Bekunden auch Hertha Motsch (1904 - 1990) kennen, mit der er am 30. Oktober 1926 in Karlsruhe die Ehe einging. Im gleichen Jahr promovierte er an der mechanischen Abteilung der damaligen Technischen Hochschule Dresden mit der Untersuchung "Über Warm-Matrizenstahl" zum Dr.-Ing.

Im Jahre 1955, nach vorangegangenen beruflichen Tätigkeiten u.a. für Unternehmen der deutschen Großindustrie in Berlin, Bremen, Dresden und im damaligen Reichsgau Sudetenland sowie der Vertreibung von dort, trat Walter Spitzner in Ettlingen/Baden in die W. Spitzner Arzneimittelfabrik GmbH ein. Diese hatte sein Sohn, der damalige Pharmazie- und Botanikstudent Wolfram Spitzner, geboren am 10. Februar 1928 in Frankfurt/Main, der 1949 das Erkältungsmittel und Erfolgsprodukt "Pinimenthol" entwickelt hatte, ebenfalls 1949 gegründet. Im Sommer 1959 unternahm Walter Spitzner dann mit seiner Frau seine erste private Forschungsreise nach Tirol, um dort u.a. dem legendären Gemsensteiger Balthasar Spitzner nachzuspüren und die Spitzner-Alm im Ultental bei St. Walburg aufzusuchen.

In der Einleitung zu seiner ersten familiengeschichtlichen Publikation, dem Spitzner-Wappenbuch, erläuterte er seine grundsätzliche Absicht, schrittweise eine Schriftenreihe veröffentlichen zu wollen, "die meinen Namensvettern und -basen und unseren Kindern und Kindeskindern berichten soll über die Forschungen nach unseren Vorfahren und ihrer Herkunft, über die Zusammenhänge mit Geschichte und Kultur, über Berufe, die sie ausübten und besondere Leistungen, die einzelne von ihnen hervorragen lassen, über Geographie und Landschaft, in der sie lebten[,] und über das Einhorn, unser Wappentier". In dieser erklärten Absicht folgten im Laufe der 60er und frühen 70er Jahre weitere Druckschriften zur Familiengeschichte, die er Interessenten in großzügiger Weise zur Verfügung stellte. Auch Archive und Bibliotheken in der damaligen DDR wurden mit Exemplaren der neuen Spitzner-Druckschriften bedacht

In den 60er Jahren entwickelte Walter Spitzner ferner als Verwalter des Familienarchivs zunächst mit tatkräftiger Unterstützung von Hubert Knauber sowie sodann seines langjährigen Archivars und Berufsgenealogen Alfred Maschke aus Chemnitz u.a. sieben großformatige und gefaltete Stammtafeln, die in der Regel bis etwa 1800 reichen, Personenkennzahlen zuweisen und anderen Forschern oftmals den individuellen Anschluss ermöglichen. Zunächst nur für die Linien der Familien von Sanitätsrat Dr. Rudolf Spitzner (1890 - 1969) in Plauen, von Walter Spitzner (1908 - 1993), aus Schnarrtanne stammender Textilfabrikant im niederrheinischen Elpmt bei Mönchengladbach, Gertrud Alves geb. Spitzner (1906 - 1972) in Kansas City/USA, die durch ihre Ehe mit einem Amerikaner dauerhaft in die USA gelangt war, und schließlich Dr. Walter Spitzner (1897 - 2001) in Ettlingen waren nach Möglichkeit Fortführungen bis in die Gegenwart erstellt worden.

Die schrittweise entwickelten und im Herbst 1973 in zunächst nur 54 Exemplaren verbreiteten Stammtafeln basieren auf in mühevoller Kleinarbeit unter den Bedingungen der damaligen DDR zusammen getragenen Erkenntnissen "aus Steuerlisten, Kirchenbüchern, Amtsrechnungen, Melderegistern, Gerichtsakten, Staats- und Stadt-Archiven, Geburts-, Heirats- und Sterbeurkunden". Allein im Pfarramt Auerbach waren von dem Genealogen Alfred Maschke auftragsweise rund 66.000 Kirchenbucheintragungen durchgesehen worden!

Sechs der im Jahre 1973 veröffentlichten Stammtafeln beziehen sich auf das sächsische Vogtland und verdeutlichen mit ihren genealogischen Angaben das quantitative Wachstum sowie die zunehmende geografische Verbreitung des Familie Spitzner bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Wie bescheiden die Lebensverhältnisse einzelner Vorfahren gewesen sein müssen, zeigt, so schreibt Walter Spitzner an anderer Stelle, "die Erwähnung einer Kuhkette als Erbstück" im Gerichtsbuch von Auerbach. Durch Walter Spitzners genealogische Forschungen gelangten erstmals und allmählich auch die bei Erich Weise noch weitgehend unberücksichtigten bäuerlich-ländlichen Namensträger in das Blickfeld der systematischen Familienüberlieferung.

Die siebte Stammtafel gilt mit ihren vergleichsweise wenigen Eintragungen der bis heute noch immer weitgehend unerforschten Oberpfälzer Linie im Raum von Velburg. Die von der Dresdner Familienforschung in den 20er Jahren begründete Auffassung, nach der der Familienname Spitzner in Deutschland "erst seit dem 16. Jahrhundert und da nur im Vogtland nachweisbar" ist, war damit auf Grund eingetretener besserer Erkenntnis endgültig aufgegeben worden.

1977/78 gelang es der Ettlinger Familienforschung erstmals, einzelne Vogtländer Stammtafeln "für heute noch blühende Linien über das Jahr 1800 hinaus bis zur Gegenwart fortzuführen". Weitere Ergänzungen und Präzisierungen dieser Stammtafeln konnten in jüngster Zeit von Familienforschern u.a. als Ergebnisse von gezielten eigenen Nachforschungen und Internetrecherchen nachgetragen werden. Ferner erschien zwischen Januar 1969 und Januar 1993 das von Dr. Walter Spitzner herausgegebene "Mitteilungsblatt" des Familienarchivs, in dem regelmäßig über neue Forschungen und Erkenntnisse zur Familiengeschichte sowie über Familienereignisse berichtet wurde.

Bei der W. Spitzner Arzneimittelfabrik GmbH kam es unterdessen zu einer grundlegenden Veränderung. Zum 1. Januar 1986 schied die Familie Professor Wolfram Spitzner, bisher Hauptgesellschafterin, aus dem Ettlinger Arzneimittelunternehmen aus, das zum gleichen Zeitpunkt von der Unternehmensgruppe Dr. Willmar Schwabe Arzneimittel übernommen wurde. Dr. Walter Spitzner verstarb am 26. Juli 2001 "nach einem sehr langen, erfüllten Leben" im Alter von 103 Jahren.

Eugen Horst Spitzner in Aumühle bei Hamburg, Sohn des Kapitäns Wilhelm Horst Spitzner (1899 - 1969), Architekt und direkter Nachfahre des Auerbacher Pfarrers Balthasar Spitzner (1564 - 1633), legte im Jahre 2005 Forschungsergebnisse zur eigenen Familie und Interpretationen in der Art eines historischen Romans zur Familiengeschichte vor.

Im März 2006 wurde seitens des Verfassers, dem nach längeren Bemühungen im August 1987 mit Hilfe von Dr. Walter Spitzner und seines Genealogen Alfred Maschke der Anschluss an eine der vorliegenden Spitzner-Stammtafeln gelungen war, die erste umfassende Homepage zur Geschichte und Genealogie der Familie Spitzner (www.spitzner-jahn.de) eingerichtet, die seitdem regelmäßig aktualisiert und um neue Erkenntnisse erweitert wird. 2008 kam ergänzend der E-Mail-Newsletter "Spitzner-Familienforschung" hinzu, den eine wachsende Zahl interessierter Familienmitglieder und -forscher im In- und Ausland erhalten.

zurück

Eine abschließende und befriedigende bzw. schlüssige Deutung des Familiennamens Spitzners lag trotz mehrfacher Bemühungen von verschiedener Seite für längere Zeit nicht vor. In den Vogtländer Quellen begegnet der Nachname in dieser Form ab 1531 mit der Erwähnung von "Wolff Spitzners Knecht" und weiteren Trägern des Familiennamens in Steuerlisten, während er in der Oberpfalz schon 1383 belegbar ist. Gelegentlich vorkommende, aber unwesentliche Schreibvarianten sind seit dem 16. Jahrhundert Spietzner (1542 und 1612) und Spizner (1631), die Motion (Veränderung des Geschlechts eines Namens durch Hinzufügen einer Endung) Spitznerin (1531, 1576 und 1605), ferner Spitznern (1659) sowie in den Universitätsmatrikeln von Leipzig und Wittenberg auch die latinisierten Formen Spitznerus bzw. Spiznerus. Gerne bemühte man zur Herleitung und Deutung des Familiennamens immer wieder den legendären Gemsensteiger Balthasar Spitzner, dem der Nachname Spitzner anstelle von Rungg (Ring) gegeben worden sei, weil er die höchsten Felsspitzen habe erklimmen können. Walter Spitzners langjähriger Hausgenealoge Alfred Maschke, der diese recht populäre Herleitung 1993 in der letzten Ausgabe des Mitteilungsblattes des Familienarchivs nur noch als "eine Möglichkeit" unter mehreren bezeichnet, sieht in dem Familiennamen Spitzner eine Kürzung der für die Vogtländer Region typischen Berufsbezeichnung "Spitzenmacher".

Die deutschen Familiennamen werden bekanntlich in der Regel nach fünf Bedeutungsgruppen eingeteilt: nach dem Rufnamen, nach der Herkunft oder der Abstammung, nach der Wohnstätte, nach dem Beruf, dem Amt oder dem Stand und nach einem Übernamen bzw. Bei- oder Spitznamen. Aus namenkundlicher Sicht wurde 1992 von Volkmar Hellfritzsch darauf hingewiesen, dass sich der Wohnstättenname Spitz(e) zwar von einem entsprechenden Örtlichkeitsnamen ableitet und somit eine "Wohnstätte an der Flurspitze" bezeichnet, jedoch im Übrigen auch weiterhin ungesichert sei, "inwiefern späteres Spitz(n)er diese Form fortsetzt". Der Duden-Band zu den deutschen Familiennamen bewertet den Familiennamen Spitzner 2005 jedoch als eine Derivation (Wortableitung) auf -er zu dem Namen "Spitz" mit der Bedeutung eines Wohnstättenamens "für jemanden, der auf einem spitz zulaufenden Gelände siedelte". Für diese Interpretation spricht auch die 1593 für den Ort Schnarrtanne bei Auerbach belegte Wortform "Spietzener".

zurück

Dem Forscher Walter Spitzner zufolge ist Wolff Spitzner, Bauer in dem Dorf Rützengrün nordöstlich von Auerbach, der älteste namentlich bekannte männliche Vorfahre und damit Stammvater der seit der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts im Vogtland gesichert nachweisbaren Familie Spitzner. Im Jahre 1531 wird er nämlich in der Türkensteuerliste der Herren von der Planitz für Rützengrün durch den Eintrag "Wolff Spitzners Knecht", der mit 2 1/2 Pfennigen zum Gesindelohn- und Hauptgeld veranlagt wird, zwar nur indirekt und postum, aber eindeutig erwähnt. Neben Spitzner nennt diese Quelle noch die Rützengrüner Familiennamen Heckel, Hennel, Nickel, Rinck, Wolf und Zwicker. Im Liber benefactorum monasterii S. Francisci, dem "Buch der guten Taten" der Franziskanerabtei Zwickau, das um 1460 entstanden ist und u.a. auch das seit dem 20. November 1411 in einem Leibgedingebrief für die Vögtin Margarete von Plauen urkundlich bezeugte Rützengrün berücksichtigt, kommt der Vogtländer bzw. Rützengrüner Familienname Spitzner an keiner Stelle vor.

3.1 Steuerlisten, Stadt- und Gerichtsbücher

Außer "Wolff Spitzners Knecht" werden erst 1531 für Rützengrün in den Steuerlisten noch Wolffs Söhne Fabel (1473 - 1551), Lorentz (1478 - 1538) und Thomas (1480 - 1551), der keine Nachfahren hatte, erwähnt. Die Türkensteuerliste für Zwickau berücksichtigt 1531 auch die Radspinnerin Merten Spitznerin - also die Witwe von Mertten Spitzner. Balthasar Spitzner (1466 - nach 1530) wiederum galt bis etwa 1968 als ältester namentlich bekannter Vorfahre der Familie Spitzner und soll der älteren Familienüberlieferung zufolge als Gemsensteiger in Südtirol im Dienste Kaiser Karl V. (1500 - 1558) gestanden haben, so dass von der Forschung zeitweise und maßgeblich zeitweise von einer Einwanderung der Familie Spitzner in das Vogtland aus Tirol/Österreich ausgegangen wurde. Festzuhalten ist jedenfalls, dass der Vorname Balthasar im 15. bis 17. Jahrhundert zu den häufigsten innerhalb der Familie Spitzner gehörte.

In Hohengrün lebte 1531 Bartel Spitzner, Sohn des Fabel. Sein Onkel Bartel Spitzner (1475 - 1543) schließlich war Bauer in Wernesgrün und wahrscheinlich von Rützengrün nach dort eingeheiratet. 1531 wird er als einziger Träger des Familiennamens Spitzner und sodann 1542 mit seinem Sohn Nickel Spitzner in den Wernesgrüner Steuerlisten aufgeführt. 1531, als man in Wernesgrün nur etwa 13 Familien und rund 75 Einwohner zählt, veranschlagt man sein Gut mit 21 Schock. Gut zehn Jahre später wird die Steuerlast des Spitznerschen Besitzes in Wernesgrün mit 85 Florentinern (Gulden) angegeben. Bartell Spitzner hat in Wernesgrün 1542 eine Magd beschäftigt und hält auf seinem Anwesen vier Kühe, zwei Kälber und ein Schwein. Diese Angaben werden in aussagefähiger Weise vor allem ergänzt durch die Nennung von Familienangehörigen in den Zwickauer Amtsrechnungen (1533), im Stadtbuch von Auerbach (1537), in den Gerichtsakten über den so genannten Eibenstocker Rainungsstreit zwischen dem Amt Schwarzenberg und dem Lehnsherrn von der Planitz (1539) sowie in den Steuerlisten für Schnarrtanne (1576, 1589 und 1595).

Gerichtsbücher wurden bis in das 19. Jahrhundert bei den örtlichen Behörden geführt und enthalten vor allem Eintragungen über Grundstücksverkäufe und Verpfändungen, über Nachlass- und Vormundschaftsangelegenheiten. Nach den Eintragungen im Eibenstocker Gerichtsbuch erwarb im Jahre 1553, am Montag nach Maria Lichtmess, Hans Spitzner, ein Sohn von Nickel Spitzner aus Wernesgrün und mit Magdalena Seidel verheiratet, von den Erben des Andres Seidel ein kleines Haus. Das Häuschen ist jedoch bereits 1559 durch Feuer "verdorben". Die Brandstätte wird mitsamt einem Garten an Thomas Meiner "ufn Schneeberg" verkauft, bei dem Hans Spitzner Schulden hat. 1561 geht die Liegenschaft von Meiner auf Jakob Jauhe über. Baltzer Spitzner wiederum, Sohn des Fuhrmann Balthasar Spitzner in Auerbach, heiratete am 19. Mai 1588 in Eibenstock Magdalena Wiesner. Nach seinem Tode im Jahre 1599 wurden für seine Witwe, seinen 7-jährigen Sohn Balthasar und seine erst 9-wöchige Tochter Magdalena Vormünder bestellt. Weitere lebende und minderjährige Kinder werden in dieser Quelle nicht genannt. Magdalena Spitzner geb. Wiesner heiratete im Übrigen bald darauf erneut, nämlich am 18. November 1599 in Eibenstock den Melchior Pechstein aus Zschorlau.



Aus dem Gerichtsbuch von Göltzsch ist ein Testament vom 14. November 1593 bekannt, das Ewald Rannacher ist seiner "Chronikrolle" zur Geschichte Schnarrtannes berücksichtigt hat. Es wurde gemeinschaftlich errichtet von Adam Spietzener (Spitzner) und seiner Frau Dorothea, und zwar "zur Schnarrthanne" im Hause von Lorentz Möckel. Die Eheleute Spitzner sind 1593 erkennbar schon recht betagt, jedoch "bei gesundem Leibe, auch guter Vernunft", und setzen nun - insbesondere auf Drängen von Dorothea - den jeweils Überlebenden zum Erben ihrer "faahrenden Haabe" ein. Mit "fahrender Habe" ist hier das bewegliche Vermögen gemeint. Das Testament wurde aufgesetzt im Beisein des Richters Christoph Trummer und des Geschworenen Lorentz Möckel; als Zeugen waren anwesend Jobst Spitzner - im Übrigen einer meiner direkten Vorfahren in Schnarrtanne, der in den dortigen Steuerlisten 1589 und 1595 aufgeführt wird - und Martin Herholt (Herold).

Die Vogtländer Belege über die Familie Spitzner aus der ersten und zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts sind zwar eindeutig und die Rekonstruktion der genealogischen Zusammenhänge durch Dr. Walter Spitzner schlüssig. Ein deutlich älteres Vorkommen des Familiennamens Spitzner ist jedoch, worauf 1970 ebenfalls Walter Spitzner aufmerksam machte, aus der Oberpfalz bekannt. Bereits im Mai 1383 nämlich, am Mittwoch in der Pfingstwoche, verkauften Albrecht Spitzner, seinerzeit siegelführender Bürger und Bauer in der Stadt Vilseck in der Oberpfalz, und seine Ehefrau an Heinrich Schneider in Pesenricht, und dessen Frau vier Gänse und vier Pfennige sowie eine Fastnachtshenne zu sechs Pfennigen und zehn Schillingen jeweils in Vilsecker Stadtwährung. Der aufgrund dieser Quelle, die im Band 24 auf Seite 479 der bayerischen Urkundensammlung "Monumenta boica" veröffentlicht ist, seit 1970 von der Familiengeschichtsforschung immer wieder vermutete genealogische Zusammenhang zwischen dem älteren Oberpfälzer und dem späteren gehäuften Vogtländer Vorkommen des Familiennamens Spitzner bzw. die Auswanderung eines frühen Namensträgers aus der Oberpfalz konnte bisher zwar noch nicht abschließend aufgehellt werden. Er ist jedoch keineswegs unwahrscheinlich. Für die Annahme eines solchen Zusammenhangs spricht nicht zuletzt der Umstand, dass der Nachname Spitzner um 1460 im Vogtländer Raum noch nicht geläufig ist, wie das zu dieser Zeit entstandene Liber benefactorum der Franziskanerabtei Zwickau deutlich erkennen läßt.


3.2 Kirchenbücher

Zu den ältesten familiengeschichtlichen Belegen aus dem Vogtland gehören neben vereinzelten Eintragungen in den Kirchenbüchern z.B. von Schneeberg auch die einschlägigen Überlieferungen in den Kirchenbüchern von Rodewisch über Taufen, Heiraten und Beisetzungen ab 1594. Zwischen dem 21. Oktober 1594 und dem 1. Juli 1647 lassen sich die folgenden einschlägigen - für den vorliegenden Zweck zur Verdeutlichung der genealogischen Zusammenhänge gelegentlich um zusätzliche Informationen ergänzte - Eintragungen über Angehörige der Familie Spitzner feststellen:

  

21. Oktober 1594

Heirat von Adam Spitzner, Tochter von Adam Spitzner und Elisabeth, mit Magdalena Seidel, Tochter von Thomas Seidel

  

25. November 1594

Heirat von Hannß Spitzner, Sohn von Adam Spitzner und Elisabeth, mit Rebecca Lenck, Tochter von Baltzer Lenck

  

5. November 1595

Taufe von Catharina Spitzner, Tochter von Hannß Spitzner und Rebecca geb. Lenck

  

22. Februar 1597

Taufe von Balthasar Spitzner, Sohn von Hannß Spitzner und Rebecca geb. Lenck

  

14. November 1597

Heirat von Georg Spitzner, Sohn von Adam Spitzner und Elisabeth, mit Margarethe Bretschneider

  

27. August 1598

Taufe von Esther Spitzner, Tochter von Georg Spitzner und Margarethe geb. Bretschneider

  

16. Oktober 1598

Beisetzung von Esther Spitzner, Tochter von Georg Spitzner und Margarethe geb. Bretschneider

  

23. Oktober 1598

Heirat von Bartel Spitzner, Sohn von Adam Spitzner und Elisabeth, mit Margarete Motheß, Tochter des Schafknechtes Hans Motheß

  

9. April 1599

Taufe von Barbara Spitzner, Tochter von Hannß Spitzner und Rebecca geb. Lenck

  

11. Juli 1599

Beisetzung von Barbara Spitzner, Tochter von Hannß Spitzner und Rebecca geb. Lenck

  

15. Juli 1599

Beisetzung von Hannß Spitzner, Sohn von Adam Spitzner und Elisabeth

  

26. Oktober 1607

Heirat von Rebecca Spitzner geb. Lenck, Witwe von Hans Spitzner, und Caspar Hermann

  

13. Juli 1608

Beisetzung von Elisabeth, Witwe von Adam Spitzner

  

21. Juli 1609

Taufe von Jacob Spitzner, Sohn von Adam Spitzner und Magdalena geb. Seidel

  

19. Februar 1618

Heirat von Christof Spitzner, Sohn von Adam Spitzner und Magdalena geb. Seidel, und Maria aus Schneidebach

  

21. Juli 1619

Taufe von Caspar Spitzner, Sohn von Christof Spitzner und Maria

  

24. November 1619

Heirat von Rebecca Spitzner, Tochter von Georg Spitzner und Margarethe geb. Bretschneider, und Caspar Freytag

  

1619

Beisetzung von Jacob Spitzner, Sohn von Adam Spitzner und Magdalena geb. Seidel

  

15. Juli 1623

Beisetzung von Magdalena Spitzner geb. Seidel

  

16. Januar 1624

Taufe von Maria Spitzner, Tochter von Christof Spitzner und Maria

  

26. Januar 1626

Taufe von Adam Spitzner, Sohn von Christoff Spitzner und Maria

  

2. März 1629

Taufe von Christoff Spitzner, Sohn von Christoff Spitzner und Maria

  

16. November 1631

Heirat von Balthasar Spitzner und Margarete Petzel

  

15. Juli 1632

Taufe eines "Töchterleins" von Balthasar Spitzner und Margarethe geb. Petzel

  

1632

Beisetzung der Tochter von Balthasar Spitzner und Margarethe geb. Petzel

  

25. April 1634

Heirat von Christof Spitzner, Sohn von Georg Spitzner, und Margarethe Krezsch

  

22. November 1634

Taufe von Margarethe Spitzner, Tochter von Christoph Spitzner und Margarethe geb. Krezsch

  

11. Januar 1635

Heirat von Balthasar Spitzner, Witwer, und Catharina Seckel, Tochter von Melchior Seckel und Margarethe geb. Schmeltzer

  

25. Juli 1636

Taufe von Maria Spitzner, Tochter von Christoph Spitzner und Margarethe geb. Krezsch

  

21. August 1636

Taufe von Johannes Spitzner, Sohn von Balthasar Spitzner und Catharina geb. Seckel

  

3. September 1636

Beisetzung von Georg Spitzner, Ehemann von Margarethe Spitzner geb. Bretschneider

  

8. Februar 1638

Heirat von Wolf Spitzner und Margreta Oettel, Witwe von Caspar

  

1638

Taufe von Catharina Spitzner, Tochter Sohn von Wolff Spitzner und Margarete geb. Freytag

  

21. März 1640

Taufe von Balthasar (Baltzer) Spitzner, Sohn von Wolff Spitzner und Margarete geb. Freytag

  

30. September 1641

Taufe von Michel Spitzner, Sohn von Balthasar (Baltzer) Spitzner und Catharina geb. Seckel

  

26. Februar 1642

Beisetzung von Margarethe Spitzner geb. Bretschneider, Witwe von Georg Spitzner

  

1642

Beisetzung von Christof Spitzner, Ehemann von Maria

  

1643

Beisetzung von Maria Spitzner, Tochter von Christof Spitzner und Maria

  

1. Juli 1647

Taufe von Balthasar (Baltzer) Spitzner, Sohn von Balthasar (Baltzer) Spitzner und Catharina geb. Seckel

  

Die älteren Kirchenbücher von Auerbach hingegen, wurden bei dem großen Stadtbrand am 15. Juli 1757 unwiederbringlich vernichtet. Die noch vorhandenen späteren Bücher enthalten bis mindestens 1815 die Eintragungen für Auerbach sowie für 34 verschiedene Dörfer und Wohnplätze, darunter auch Hahnenhaus und Schnarrtanne. Das erste Kirchenbuch für Rothenkirchen wurde im Jahre 1672 durch den Diakon Töpfer angelegt. Zu einer eigenständigen Parochie (Pfarre) wurde Rothenkirchen jedoch erst 1706 nach 150-jährigen Verhandlungen erhobenen; der Pfarre Rothenkirchen wurde 1888 auch das Nachbardorf Wernesgrün zugeteilt, das bis dahin zwar noch zur evangelisch-lutherischen Pfarre Auerbach gehörte, jedoch schon seit 1837 über einen eigenen Friedhof verfügte.

zurück

Seit der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts werden in Teilen der Familie Spitzner mit gewissen Variationen ein Einhornwappen und entsprechende Siegel geführt. Gemeinsam ist den verschiedenen Ausführungen im blauen Feld ein in der Regel über mehreren Felsspitzen nach links oder rechts aufsteigendes weißes Einhorn (unicornus).


4.1 Das Chemnitzer Wappen von 1669

Das wohl älteste Spitzner-Wappen datiert 1669 und wurde 1893 im Wappenbuch der Stadt Chemnitz veröffentlicht, das zum 750-jährigen Stadtjubiläum herausgegeben wurde. Der Abdruck zeigt ein nach (heraldisch) links aufsteigendes Einhorn, jedoch keine Felsspitzen. Wem dieses Wappen verliehen wurde bzw. vom wem es im 17. Jahrhundert in Chemnitz geführt wurde, ist allerdings bis heute nicht bekannt. Dr. Walter Spitzner hat das Chemnitzer Wappen 1960 erneut veröffentlicht, allerdings mit verändertem Helmkleinod und in kolorierter Form. Das Wappen zeigt nunmehr im blauen Schild ein rechts auf steigendes weißes Einhorn, darüber einen eisenfarbenen gewöhnlichen Stechhelm mit Halskleinod. Das Helmkleinod ist ein mit dem Rumpf emporwachsendes gleiches Einhorn; die Helmdecke ist blau-silber.


4.2 Wappen und Siegel des Dresdener Ratsherrn Andreas Spitzner

Der Bergmannssohn Balthasar Spitzner (1564 - 1633) war der erste Pfarrer aus der Vogtländer Familie und wirkte als solcher in Auerbach, wo die Reformation 1520 eingeführt worden war. Einer seiner Enkel war der spätere Dresdener Ratsherr und Ratskämmerer Andreas Spitzner (1645 - 1693), Sohn des Auerbacher Pfarrers Andreas Spitzner (1603 - 1670). Das farbig auf Pergament gezeichnete Wappen von Andreas Spitzner aus dem Jahre 1673 war aufgrund einer einschlägigen Mitteilung des Ratsarchivs der Stadt Dresden der zeitgenössischen Familienforschung spätestens im November 1935 bekannt. Es findet sich im Privilegienbuch der Stadt Dresden von Christian Schiebling und zeigt "über drei schräg rechts aufsteigenden Felsspitzen ein aufspringendes weißes Einhorn, auf dem Helm das Einhorn wachsend. Dasselbe Wappen ist auf den mehrfach in den Akten vorkommenden Siegeln zu sehen, der Siegelstempel trägt noch die Anfangsbuchstaben A.S.".

Walter Spitzner beschreibt das Wappen des Ratsherrn 1960 vorläufig so: "Im reliefartigen blauen, gold umrandeten Schild über drei schräg nach rechts aufsteigendes weißes Einhorn; darüber ein nach vorn gerichteter, eisenfarbener Stechhelm mit an gewundenem Bande hängendem goldenen Halskleinod und geziert mit einem rot-weißen Wulst mitflatternden Bändern, daraus nach rechts das weiße Einhorn wachsend, die Heldecke rot-weiß abhängend"26. Ein Wappenbrief für Andreas Spitzner, der auch als Gründer des Waisenhauses der Stadt Dresden hervortrat, mit Sara Lichtenberger verheiratet war und kinderlos verstarb, ist bisher nicht bekannt geworden.



4.3 Das Wappen des Blankenhainer Pfarrers Johann Adam Spitzner von 1712

Der Blankenhainer Pfarrer Johann Adam Spitzner (1650 - 1723) war ein Sohn des Pfarrers und Stammbaumverfassers Balthasar Spitzner (1609 - 1681) und ein Cousin des vorerwähnten Dresdener Ratsherrn und Wappenträgers Andreas Spitzner. Johann Adam war zweimal verheiratet: ab 1678 mit der Juristentochter Maria Elisabeth Conradi († 1709) und sodann mit Maria Magdalena Weise. Am 24. November 1712 wurde ihm und seinem bereits verstorbenen Bruder, dem Delitzscher Stadtsyndikus Johann Balthasar Spitzner (1637 - 1703), ein Wappenbrief verliehen. Ausgestellt und gesiegelt wurde dieser auf Pergament geschriebene Brief von Christoph von Kuntsch (1640 - 1724) auf Kuntdorf zu Altenburg, seit 1685 kaiserlicher Pfalz- und Hofgraf und seit 1708 Träger eines durch Joseph I. von Habsburg verliehenen Wappens. Der Wappenbrief für Johann Adam und Johann Balthasar Spitzner befand sich 1936 in Urschrift bei Dr. Erich Weise in Radeberg. den folgenden Wortlaut:

"Ich Christoph von Kuntsch auf Kuntdorff der Römischen Kaysserlichen Majestät Pfaltz: und Hoff:Graffe wie auch Hoch:Fürstl: Sachsen:Gothaischer Rath bekenne öffentlich mit dießem Brieffe und thue Kund allermänniglich:

Demnach der allerdurchlauchtigste und unüberwindlichste Fürst und Herr, Herr Leopold dieses Nahmens der Erste, Römische Kaysser zu allen Zeiten Mehrer des Reiches, in Germanien, zu Hungarn Bohemia, Dalmatien, Croatien, und Sclavonien König, Erz-Herzog in Oesterreich pp. Mein allergnädigster Kayßer und Herr pp. Glorwürdigster Gedächtniß, Mir aus besondern Gnaden, mit wohlbedachtem Muth, guten Rath und rechten Wissen aus Kayßerlicher Macht und Vollkommenheit, sub dato Wien, den 2 Juny 1685ten Jahres, Mich nicht allein in die Ehre und Würde Dero Kayßl. Pfaltz und Hoff: Grafen allergnädigst erhoben, sondern auch darbey unter andern staatlichen Begnadigungen und Privilegien, auch diese besondere Freyheit mir allergnädigst verliehen und gegeben, daß ich ehrlich: und redlichen Leuten nach meinem Gefallen Wappen und Kleinode mittheilen, und Dieselben zu Wappen:Lehen: und Gerichts:genossen erheben möge.

Und aber mir hierbey sattsam bekannt, was gestalt Der Wohl Ehrwürdige und in Gott Wohlgelahrte Herr Johann Adam Spitzner der Philosophie Magister und ins Sieben und Dreyßigste Jahr wohl meritirender Pfarrer zu Blanckenhayn und Rütelsdorff, Zwickauischer Inspektion, nicht allein von ehrlichen Vornehmen Eltern, aus einem sehr alten Geschlechte derer Spitzner, unter welchen einer von den Uhr: Uhr: Ahnen in Kayßer Caroli V. Diensten gestanden, erzeuget, sondern auch Von Jugend auff, nunmehr ins Drey und Sechzigste Jahr seines Alters sich so wohl eines Löbl. und Christl. Tugend: Wandels gegen Männiglich beflißen, als auch insonderheit Denselben bey seinem schwehren Ambte und Lehr: Stande, Kinder: Zucht und Haußwesen, mit grossem Ruhm und Ehren Vor Gott und Der erbarn Welt dergestalt ausgeübet, dass sonderbares Lob und Ehre erlanget auch dannenhero mehr als wohl meritiret daß Er mit fernern Ehren angesehen werden möchte.

Allermassen ich nun denselben Vorwürdigst erkant, daß Ihme und seinen Ehelichen Leibes Erben und deroselben Erbens-Erben oberwehntes Stück Von Der Röm. Kayßerl. Maj. Mir allergnädigst conferirten Freyheit, mitzugetheilet werde; Also thue Dasselbe auch hiermit in bester und beständigster Form, als es immer geschehen kann, soll oder mag, und benahmentlich soll das Ihme ertheilte Wappen oder kleinodt, als, wie es in der Mitte des Briefes, gemahlet zu befinden, gestalt und beschaffen seyn:

Und zwar der Schild soll haben ein blaues Feld, woraus ein springendes weißes Einhorn mit einem göldenen Ringe im Maul, und göldenen Haaren sich in die Höhe erhebet, unter welchen sich Sechs graue Felßenstücke davon der dritte etwas abgebrochen, befindet, auf welchen ferner ein gewöhnlicher zur rechten Seiten gewendeter eisenfarbener Stechhelm, mit drey silbernen Reifen, göldenen Rändern und Auffschlägen, umb welches Scheitel eine göldene Crone herum gehet, sambt einer blau und weißen mit Gold erhabenen Helmdecke und fliegenden Bändern, an welchen ein gölden Kleinodt, an einem gewundenen göldenen Bande hanget, auff dem Helm aber ein in die Höhe sich erhebendes weißes, mit einem göldenen Ringe im Maule, auch göldenen Haaren gezieretes Einhorn zu sehen.

Welches Wappen, Kleinodt, Schild und Helm ob wohlermelter Herr Magister Johann Adam Spitzner, Seine Eheliche Leibes Erben, und Deroselben Erbens: Erben, wiewohl auch seines verstorbenen einzigen Bruders Weyl. H. Johann Balthasar Spitzners gewesenen Stadt: Syndici zu Döhlitzsch hinterlassene Eheliche Kinder und Nachkommen für und für in alle ewige Zeit haben, führen und Deren in allen und jeglichen Ehr: und redlichen Sachen und Geschäfften, zum Schimpff und Ernst, in Streiten, Stürmen, Kämpffen, Gefechten, Panieren, Gezelten, Insiegeln, Petschafften, Kleinoden, Begräbnissen und sonsten aller Orten und Enden, nach sein und seiner Erben Nothdurfften, Willen und Wohngefallen, gebrauchen, auch alle und jegliche Gnade, Freyheit, Ehre, Würde, Vortheil, Recht und Gerechtigkeit mit Aembtern und Lehen Geist- und Weltlichen haben, zu halten und zu tragen mit andern Kayßerl. Und des Heil. Reichs Wappen und Lehns:Genoß:Leuten, Lehn und alle andern Gerichte zu besitzen, Urtheil zu schöpffen und Recht zu sprechen und dessen allen theilhafftig, würdig, empfängl. Und darzu tauglich, schicklich und gut seyn, in Geist: und Weltln. Sachen und Ständen sich dessen erfreuen, gebrauchen und genießen sollen und mögen als andere des Heil. Reichs. Und Kayßerl. May. Dero Königreiche Fürstentumb und Lande Wappen und Lehns:Genoß:Leute solches alles haben, sich dessen erfreuen, gebrauchen und geniessen, Von Recht oder Gewohnheit, allermännigl. Ungehindert: doch anderen so der gleichen Wappen und Kleinodt etwa vorher rechtmäßig hergebracht, an ihren Rechten Wappen und Kleinoden in alle Wege unschädlich.

Und dieses thue aus mehr allerhöchstgedachter Kaysserl. May. Mir allergnädigst ertheilter Macht Gewalt und Freyheit in Krafft des darüber allermildest verliehenen Comitiv:Diplomatis mit dem Anhange ob ich mich zwar nicht versehe, daß jemand Ihme He. Mag: Johann Adam Spitznern oder dessen und wohlgedachten seines seel: He. Bruders Eheliche Leibes Erben und Nachkommen, an Gebrauch oder Geniess dieses Wappens oder Kleinodts auch deme anhangender Rechte und Freyheiten ieden hindern oder beeintrachtigen solle, daß demnach da sich jemand dergl. gelüsten lassen würde, der oder dieselbe in die mehr angezogenen meinen Palatinate:Briefe einverleibete Strafe von Funfßig Mark löthiges Goldes, halb in die Kayßerl. Hoff.camer, die andere Helffte aber Mir unnachlässig zu bezahlen, und benebenst in die Kaysserl. Und des Heil. Reiche schwere Ungnade und Straffe gefallen seyn solle, welches Ihme ein jeder zu Vermeyden angelegen seyn laßen würde. Dessen zu wahrer Uhrkund und mehrer Bevestigung habe ich diesen offenen Brieff eigenhändig unterschrieben und mein gewöhnlich Palatinat Insiegel darangehangen.

So geschehen im Kuntzschen Hoffe zu Altenburg den 24 Novembri Anno 1712.

Christoph Von Kuntsch".

Johann Adam Spitzner erhielt Wappen und Siegel im Alter von 63 Jahren und in seinem 37. Dienstjahr als Pfarrer von Blankenhain (Blanckenhayn) und Rüdelsdorf (Rütelsdorff). Die gegebene Begründung, er habe sich von Jugend an "so wohl eines Löbl. und Christl. Tugend: Wandels gegen Männiglich beflißen, als auch insonderheit Denselben bey seinem schwehren Ambte und Lehr: Stande, Kinder: Zucht und Haußwesen, mit grossem Ruhm und Ehren Vor Gott und Der erbarn Welt" ausgeübt, ist jedoch bei strenger Betrachtung keine ausreichende Begründung für eine Wappenverleihung. Umschrieben wird eigentlich nur das, was ohnehin Johann Adams Dienstpflicht als Substitut seines Vaters und schließlich nach dessen Tod 1681 als Pfarrer war. Es bleibt daher nur die Vermutung, dass er aus anderen - in der Urkunde 1712 nicht ausgesprochenen bzw. nicht aussprechbaren und heute nicht mehr ermittelbaren - Motiven als Wappen- und Siegelberechtigter fortan und vererblich "mit fernern Ehren angesehen" werden sollte.



Die damalige Studienreferendarin und akademische Zeichenlehrerin Ilse Anna Susanne Werther (1902 - ?), deren Großmutter väterlicherseits Emma Spitzner (1836 - 1873) aus der Dresdener Linie der Familie stammte, zeichnete 1936 für Weises Veröffentlichung das Familienwappen von 1712 neu, und zwar ebenfalls mit einem nach (heraldisch) links springenden Einhorn. Weise gibt folgende Beschreibung: "In Blau ein nach links springendes silbernes Einhorn mit goldner Mähne, mit einem goldnen Ring im Maul, über sechs Felsspitzen, von denen die vierte nach rechts abgebrochen ist. Auf dem eisenfarbenen Stechhelm wachsend das springende Einhorn. Heldecken: blau-weiß". Direkte Nachfahren des Blankenhainer Pfarrers Johann Adam Spitzner leben heute u.a. in Hamburg, Köln und Südafrika.

Eine "Kupferplatte mit Wappen", die "möglicherweise" aus der Zeit des Kreisamtmanns Georg Friedrich Spitzner (1688 - 1764) stammte, befand sich 1936 bei Hedwig Spitzner geb. Balke (1875 - ?), der Witwe des mehrfach erwähnten Familienforschers Dr. Justus Friedrich Reinhard Spitzner, in Dresden-Loschwitz. Ein Einhorn-Wappen, dessen Ausführung ebenfalls leider nicht im Einzelnen überliefert ist, war auch auf dem Ölportrait des Pfarrers Johann Andreas Spitzner (1693 - 1743) - er war ein Sohn von Johann Adam - in der Kirche von Thierbach bei Pausa zu sehen, deren Pfarrer er seit 1726 war. Auf einem kleineren Ölbild, das den Oberrechnungsrat Adolph Friedrich Esaias Spitzner (1768 - 1841) zeigte und 1934/36 im Besitz seiner unverheirateten Urenkelin Fanny Brause (1868 - ?) in Crimmitschau stand, "soll dieser einen großen Siegelring" getragen haben.


4.4 Spitzner-Wappen und -Siegel des 19. und 20. Jahrhunderts

Aus dem 19. Jahrhundert sind innerhalb der Familie u.a. die folgenden Wappen bzw. Wappensiegel bekannt: 1. die so genannte Gosecker Form im Stil des ausgehenden 18. Jahrhunderts im Besitz des Landgerichtsrates Johann Karl Spitzner (1761 - 1844) in Goseck und zuletzt in dem des Rechtsanwalts Franz Georg Spitzner (1871 - 1935) in Dresden, 2. Wappen und Siegel von Anna Marschall geb. Spitzner (1870 - nach 1936) in Kolding/Dänemark, 3. Siegelringe "aus verschiedener Zeit" im Besitz von Regierungsoberbergrat Karl Spitzner (1876 - 1951) in Dresden, Studiendirektor Friedrich Spitzner (1883 - 1954) in Zittau, Landgerichtsrat Hellmut Spitzner (1891 - 1959) in Dresden sowie Christine Laue geb. Spitzner (1893 - ?) in Berlin-Friedrichshagen. Neu angefertigte Siegelringe von 1937/38 befinden sich heute im Kölner Raum bei den Nachfahren von Gustav Friedrich Erwin Spitzner (1924 - 1973), einem Sohn des erwähnten Studiendirektors Friedrich Spitzner.

Ebenfalls Neuanfertigungen des 20. Jahrhunderts sind das Wappen des Landgerichtsrates Dr. Reinhard Spitzner in Dresden-Loschwitz (1920), das in seiner Ausführung in etwa der überlieferten Beschreibung von 1712 entsprach und "auf einer Porzellanplakette, in einer ledernen Schreibmappe eingelassen, (…) in hellen Farben gemalt und eingebrannt" war, sowie das Wappen des Arzneimittelproduzenten Dr. Walter Spitzner in Ettlingen (1959/60), welches als Auftragsarbeit "unter Berücksichtigung der Wappenbeschreibung im Wappenbrief von 1712 und unter weitgehender Beachtung der alten heraldischen Regeln" angefertigt wurde.




zurück

In Deutschland ist der Familienname Spitzner, sieht man von dem älteren Oberpfälzer Vorkommen zunächst einmal ab, "erst seit dem 16. Jahrhundert und da nur im Vogtlande nachweisbar". Das Vogtländer Stammgebiet des Familienverbandes Spitzner war im 16. Jahrhundert eindeutig der kleine geographische Raum, der von Rützengrün (1531), Wernesgrün (1531), Hohengrün (1531), Auerbach (1543), Rodewisch (1594) und Rothenkirchen (1595) gebildet wird. Von dieser gut überschaubaren Region aus verbreitete sich der Name sodann weiter "bis zum mittleren Erzgebirge, in einzelnen Erscheinungen im 17. und 18. Jahrhundert nach Städten Kursachsen, von da im 19. Jahrhundert nach der Mark, von Ruhland (Laus.) aus". Es entstanden u.a. die bald wieder erloschene Delitzscher Linie durch den Stadtsyndikus Johann Balthasar Spitzner (1637 - 1703), die Ruhlander Linie des Advokaten Vollrath Friedrich Gotthold Spitzner (1711 - 1829) sowie die Dresdener Linie nach dem Oberrechnungsrat Adolph Friedrich Esaias Spitzner (1768 - 1841), dessen Ururenkel Dr. Reinhard Spitzner im 20. Jahrhundert zu den beiden Begründern der systematischen Spitzner-Familienforschung gehörte.

Vorsichtigen Schätzungen zufolge kamen innerhalb des Familienverbandes nach 1800 etwa 3.000 Nachkommen hinzu, so dass die genealogischen Zusammenhänge und Verbreitungsgebiete im weiteren Verlauf des 19. Jahrhunderts zunehmend unübersichtlich werden. In den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts war der Familienname weiterhin "sehr häufig im Erzgebirge und Vogtlande" anzutreffen, "vereinzelt" aber auch "in Dresden, Chemnitz, Leipzig und einigen anderen Städten, meist durch Zuzug". Auch einige Abwanderungen in das europäische und außereuropäische Ausland sind bekannt. So heiratete 1799 Dienegott Friedrich Spitzner aus Grünhain im dänischen Kopenhagen Inger Christina Petersen. Ferner begegnet der Familienname im 19. Jahrhundert in Frankreich sowie auswanderungsbedingt in den USA sowie seit dem 20. Jahrhundert auch in Kanada und Südafrika.


5.1 Vorkommen des Familiennamens Spitzner in Deutschland

Im Telephon-Adressbuch für das Deutsche Reich von 1942 finden sich 58 Anschlüsse, die auf den Namen Spitzner zugelassen sind, darunter 7 in Leipzig, 6 in Berlin und 5 in Auerbach. In den Regionen Sachsens liegen nach wie vor eindeutig die geographischen Schwerpunkte des Namensvorkommens. Träger des Namens Spitzner lebten im März 2007 zumindest in den folgenden Ortschaften, Städten und Gemeinden Deutschlands:

Aalen, Allersberg, Alt Zachun, Annaberg-Buchholz, Aue, Auerbach/Vogtland, Aumühle, Babenhausen, Bad Arolsen, Bad Brückenau, Bad Elster, Bad Frankenhausen, Bad Freienwalde/Oder, Bad Füssing, Bad Lobenstein, Bad Schlema, Bamberg, Barbing, Barleben, Bebra, Belleben/Kreis Bernburg, Berg, Bergen, Bergisch Gladbach, Berlin, Bertsdorf-Hörnitz, Bielefeld, Biemöhlen, Bochum, Bonn, Borna, Brandenburg, Braunschweig, Bremen, Brennberg, Breuberg, Brilon, Bülstringen, Burglengenfeld, Burgweinting/Regensburg, Buseck, Chemnitz, Cottbus, Crinitzberg, Cuxhaven, Dahlwitz/Hoppegarten, Darmstadt, Dessau, Döhlau, Dommitzsch, Dorst, Dresden, Düsseldorf, Duisburg, Ebrach, Edewecht, Eibenstock, Eimen, Eisenach, Eisleben, Elsterwerda, Erding, Erkelenz, Erlangen, Eschershausen, Essen, Esslingen, Ettlingen, Falkensee, Falkenstein, Feucht, Filderstadt, Forchheim, Frankenberg, Frankfurt/Main, Friedenweiler, Friedrichsdorf, Frotschau, Gaggenau, Garbsen, Geislingen, Geldern, Gera, Gerdshagen, Gevelsberg, Glauchau, Gmund, Gnemern, Gochsheim, Goldberg, Goslar, Gransee, Greifswald, Greiz, Grettstadt, Gunzenhausen, Guteborn, Hagen, Halle, Hamburg, Hammerbrücke, Hannover, Hartha, Hartmannsdorf, Hartmannsgrün, Hasenthal, Hauptmannsgrün, Heidenheim, Heitersheim, Hemmingen, Hengersberg, Herbertigen, Hermsdorf, Herzogenaurach, Hetzerath, Heusenstamm, Hilden, Hornburg, Hude, Issigau, Kamp-Lintfort, Karlsruhe, Kerken, Kevelaer, Kiel, Kipfenberg, Kirchberg/Sachsen, Kirchentellinsfurt, Kirchhain, Kirchheim, Klingenthal, Köln, Köthen/Anhalt, Konstanz, Kühlungsborn, Kusterdingen, Langenfeld, Langenweißbach, Laufenburg/Baden, Lauter, Leipzig, Lemgo, Lemwerder, Lengenfeld/Vogtland, Lenggries, Leubnitz, Leubsdorf, Lichtenau, Lichtentanne, Liebenau, Limbach/Oberfranken, Löffingen, Lößnitz, Ludwigsburg, Lübbenau/Spreewald, Lübeck, Lützen, Lugau, Mahlow, Mainz, Mannheim, Margetshöchheim, Marktheidenfeld, Marsberg, Maxhütte-Haidhoff, Menden, Mittelbach, Mühltroff, Mühlwand, München, Münster-Handorf, Mutterstadt, Mylau, Nagold, Netzschkau, Neubrandenburg, Neuenhaus/Aichtal, Neuensalz, Neukirchen/Erzgebirge, Neumark, Neuss, Neustadt, Niederwiesa, Niesky, Nünchritz, Nürnberg, Oberding, Oberhausen, Oberkirch, Oberlauterbach, Oberreute, Oberwiesenthal, Oelsnitz/Erzgebirge, Oer-Erkenschwick, Oldenburg/Oldenburg, Ottobrunn, Parsberg, Plauen, Pleinfeld, Pöhl, Poing, Pritzwalk, Pronstorf, Radolfzell, Raißach, Randersacker, Reichenbach, Regensburg, Regenstauf, Remscheid, Reumtengrün, Riesa, Rockenhausen, Rodewisch, Rodgau, Roitzsch, Rositz, Rothenkirchen, Rüsselsheim, Saalfeld/Saale, Saara, Salzwedel, Schlettau, Schloß Holte-Stukenbrock, Schneeberg, Schöneck/Vogtland, Schöneiche, Schönfels, Schönheide/Erzgebirge, Schorndorf, Schwandorf, Schwarzburg, Schweinfurt, Schwerte, Seffern, Sehmatal-Sehma, Selb, Sennfeld, Seybothenreuth, Soest, Solingen, Sosa, Speyer, Spreenhagen, Spremberg, Stadtallendorf, Stadthagen, Störnstein, Stralsund, Stützengrün, Stuttgart, Sulzheim, Taunusstein, Teublitz, Titisee-Neustadt, Todesfelde, Treuen, Treuenbrietzen, Trieb, Troisdorf, Tübingen, Ulm, Uthmöden, Viersen, Vohenstrauß, Waidhaus, Waldheim, Waldkirchen, Weferlingen, Weiden, Weihenzell, Weinböhla, Weischlitz, Weißenburg, Werda, Werdau, Wernesgrün, Wertheim, Wilkau-Haßlau, Wismar, Wittenberg, Wittgert, Wittlich, Wolfshagen, Wonfurt, Würzburg, Zeitz, Zirndorf, Zobes, Zschorlau, Zwickau und Zwönitz.


5.2 Spitzner in der Oberpfalz

Hinsichtlich des bereits angesprochenen Vorkommens des Familiennamens Spitzner in der vom Vogtland nicht allzu weit entfernten Oberpfalz fasste Erich Weise 1936 die von Dr. Reinhard Spitzner und Georg Spitzner zu ihren Lebzeiten gewonnenen Erkenntnisse mit folgendem Satz zusammen: "Im 18. Jahrhundert tritt auch in der Oberpfalz ein Zweig auf, dessen Herkunft noch nicht ermittelt werden konnte". Bei diesem genealogisch-geographischen Befund blieb es zunächst gut 60 Jahre lang. 1968/69 jedoch machte Dr. Walter Spitzner auf Leonhard Spitzner in Markt Kastl bei Pfaffenhofen aufmerksam, der 1584 in einer Türkensteuerliste mit 200 Gulden veranlagt wurde und 1602 verstarb. Leonhard Spitzner (1660 - 1694), einer seiner Nachfahren, heiratete am 5. Februar 1686 eine namens Steiner und war Verwalter auf der Burg Helfenberg bei Lengenfeld. Damit war der gesicherte Nachweis für ein Oberpfälzer Namensvorkommen bereits im 16. und 17. Jahrhundert erbracht.

1970 wurde der Ettlinger Familienforschung durch eine schriftliche Auskunft des Stadtarchivs Weiden bekannt, dass 1383, und zwar am Mittwoch in der Pfingstwoche, in der Stadt Vilseck der dortige Bürger Albrecht Spitzner eine Zinsurkunde ausgestellt und gesiegelt hat. Diese Urkunde aus dem Archiv des ehemaligen Benediktinerklosters Kastl, die 1821 im Band 24 der "Monumenta boica" - einer Urkundensammlung zur Geschichte Bayern im Mittelalter - veröffentlicht wurde, hat folgenden Wortlaut:

"Ich albreth Spizner an der zeit purger ze vilseck und mein eleiche wirtin wekennen offenleichen mit dem prief alle den di in an sehent oder hörent lesen daz wir recht und redleichen verchauft haben und ze chaufen haben geben auz unserm gut daz da gelegn ist ze pesenriht Heinrich dem sneider ze pesenriht und seiner eleichen wirtin und alle iren erben vier chens und fünf pfenning und ein fasnahthun umb an sehs pfenning zehen schilling pfening der statwerung ze vilseck, der wir gar und ganz wezalt sind worden mit der weschaeden da wir in schullen virtigen di obgenanten gült alz aller gülts und zins recht ist on geuerd. und on all ir scheden und dez sind chauflewt gewesen di den chauf gemacht haben, Ruger der Henel, und ulrich der forsch. an der zeit purger ze vilseck und Chunrad der Chinhofer gesessen ze Chinhof und dez ze urkund gib ich obgenanter Albrech Spizner für mich und für mein eleiche wirtin den offen prief versigelt mit meinem aignen Insigel daz ich daran gehangen han allez daz stet ze halten und volfüren waz am dem prief geschriben stet. der prief ist geben worden do man zalt von Crists gepurd dreizehen hundert und darnach in dem drew und achzigsten Jar dez michens in der pfingstwochen".

Ein direkter genealogischer Zusammenhang zwischen diesem Oberpfälzer Vorkommen und der Vogtländer Familie wurde für durchaus denkbar gehalten: "Da die Besiedlung des Vogtlandes von fränkischem Boden ausging, ist nicht unmöglich, daß wirklich eine Verbindung besteht. Gleiche Ortsnamen in der Oberpfalz wie Auerbach und Lengenfeld, die wir auch im Vogtland finden, unterstreichen diesen Zusammenhang". Auch die Hussiten-Einfälle in die Oberpfalz 1420/34 könnten, so wurde vermutet, einem Spitzner Anlass zur Abwanderung in das Vogtland gegeben haben. Gegen eine Zuwanderung in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts spricht jedoch zum anderen, dass der Name Spitzner um 1460 in der "Villa Ruczengrun" (Rützengrün) bzw. im Vogtland noch nicht bekannt und erst ab 1531 durch die Eintragung "Wolff Spitzners Knecht" eindeutig belegbar ist. Trotz einiger in jüngerer Zeit gewonnener weiterer familienkundlicher Erkenntnisse besteht zwischen Albrecht Spitzner in Vilseck und dem Verwalter Leonhard Spitzner auch weiterhin eine grundsätzliche Überlieferungslücke von rund 200 Jahren.

Einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurden aus dem politischen Raum Alfred Spitzner (1921 - 1992), Architekt in Parsberg und ab 1978 Bezirkstagspräsident der Oberpfalz, sowie sein Neffe, der in Parsberg aufgewachsene Hans Spitzner (* 1943), von 1993 bis 2007 Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie in München.


5.3 Spitzner in Böhmen

Das Vogtland grenzt südöstlich an Böhmen. Catharina Spitzner, die wahrscheinlich einzige Tochter von Lorenz Spitzner in Rützengrün, heiratete 1591 im böhmischen Schlaggenwald einen namens Zimmermann und zog mit ihrem Ehemann sodann nach Gfell. Diese knappe Information ist zunächst für längere Zeit die einzige über das Vorkommen des Familiennamens in Böhmen. 1685 kommt in Böhmen allerdings ein Wenzel Spitzner vor, dem ab 1718 weitere Nennungen folgen. So wurde Josef Spitzner 1736 in Kolin geboren, und Elisabetha Spitzner heiratete 1778 in Graslitz. Weise führt ferner 1936 aus, dass es sich bei den vor dem Ersten Weltkrieg festgestellten Trägern des Familiennamens Spitzner in Prag und Wien "nur in einzelnen Fällen um echte Spitzner" handele. Die übrigen Namensträger würden nämlich "von einer Person" abstammen, "die den Namen Anfang des 19. Jahrhunderts in Böhmen ohne Verwandtschaftsberechtigung annahm". Eine belastbare Quelle für diesen undurchsichtigen Vorgang um "echte" und "unechte" Spitzner wird von Weise allerdings nicht genannt. Auch die besagte "Person" in Böhmen wird von Weise an keiner Stelle namhaft gemacht.

Das zeitweise Vorkommen des Namens Spitzner in der Ukraine ist erst in jüngster Zeit bekannt geworden und beruht auf einer Zuwanderung aus Böhmen. Um 1831 nämlich siedelte sich mit dem katholisch (!) getauften Johann Spitzner (um 1800 - 1848) ein erster Namensträger aus Roßhaupt/Böhmen in Machliniec/Galizien an. Das Bekenntnis zum katholischen Glauben sowie die räumliche Nähe von Roßhaupt zur Oberpfalz geben Anlass zu der Vermutung, dass diese Spitzner ihren Ursprung in der Oberpfalz haben. Ein Nachfahre von Johann Spitzner wanderte im Übrigen 1939 nach Argentinien aus.


5.4 Von Zwickau nach Kamp-Lintfort - Spitzner am linken Niederrhein

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts verließen die Vorfahren des Verfassers ihren bisherigen Wohnplatz Schnarrtanne und siedelten sich in Wernesgrün nördlich von Schnarrtanne an. August Hermann Spitzner (1826 - 1864), der in Wernesgrün geborene Ururgroßvater war von Beruf Handarbeiter. Aus seiner 1853 geschlossenen Ehe mit Christiane Friederike geb. Herold war in Wernesgrün u.a. der Sohn Friedrich Albert (1854 - 1901) hervorgegangen. Dieser erlernte zunächst den Beruf des Schuhmachers und lebte vorübergehend in Schönheide/Erzgebirge, wo er 1881 die dortige Weberin und Fuhrmannstochter Emilie Louise Morgner (1857 - 1894) heiratete. Trauzeugen waren die Fabrikarbeiterin Friederike Emilie Petzold und die Weberin Auguste Albine Morgner, wahrscheinlich eine unverheiratete Schwester der Braut. Bald verzogen die Eheleute nach Marienthal bei Zwickau (Marienthal wurde erst 1902 nach Zwickau eingemeindet), wo die Eheleute zunächst im Hause Nr. 23 und später im Hause Altenburger Straße 29 (heute: Altenburger Straße 111, ehemaliger Gasthof "Bergschlößchen"), wohnten. Als Berufsangaben des früh verwitweten Ehemanns - Emilie Louise Spitzner geb. Morgner starb 37-jährig im Kindbett - finden sich in den standesamtlichen Quellen "Ziegeleiarbeiter" (1888/94) und schließlich "Fabrikarbeiter" (1901). Ähnlich wie sein Vater verstarb auch Friedrich Albert recht früh mit 46 Jahren.

Im Laufe des Jahres 1912 gelangte der Vogtländer Familienname Spitzner dann durch die Abwanderung seines ältesten und in Marienthal geborenen Sohnes Albert Ottomar Spitzner (1888 - 1955) aus der Zwickauer Region nach Kamp-Lintfort am linken Niederrhein. Der Grund für die Einwanderung in die westliche Ballungsrandzone des Ruhrgebiets war rein wirtschaftlicher Art. Die Doppelschachtanlage der Steinkohlenbergwerk Friedrich Heinrich AG in der damaligen Gemeinde Lintfort, die am 1. Juli 1912 die Kohlenförderung für den Absatz aufgenommen hatte, bot dem jungen landwirtschaftlichen Wanderarbeiter nämlich eine neue und dauerhafte berufliche Perspektive. Seinen ersten Wohnsitz hatte er in dem wachstumsträchtigen Industrieort Lintfort im Hause Albertstraße 25 b (später: Ebertstraße), einem Haus in der großen, in ihrem Endausbau rund 2.300 Wohnungen umfassenden Bergarbeiterkolonie östlich des Zechengeländes.


Im Sommer 1913 heiratete er als "Kohlenlehrhauer" vor dem Standesbeamten in Duisburg-Hamborn das zehn Jahre ältere katholische Dienstmädchen Theresia Krygowski (1878 - 1957), Tochter eines Schuhmachers aus Rosko/Kreis Filehne in Posen und in Hamborn wohnhaft. Zuvor war er allerdings auf Wunsch seiner Braut vom evangelisch-lutherischen zum katholischen Glauben übergetreten. Zeugen der standesamtlichen Trauung in Hamborn waren der Maschinist Nikolaus Vogel und der Fabrikarbeiter Franz Kowal. Der erste eheliche Kamp-Lintforter Wohnsitz war im Hause Albertstraße 44 b. Danach, am 16. Juni 1918, folgte ein Umzug zur Georgstraße 13 b. Aus seiner Ehe gingen in Kamp-Lintfort, das noch bis 1934 aus den gemeinsam verwalteten Ämtern Kamp, Hoerstgen und Vierquartieren bestand, zwischen 1914 und 1922 sechs in der katholischen Religion getaufte Kinder hervor: Franz Albert (1914 - 1945), Paul Johann (1915 - 2006), Albin Julius (1917 - 1987), Heinrich Edmund (1919 - 1920), Bruno Heinrich (1921 - 1989) und Klara Melanie (* 1922). Ab dem 11. Dezember 1922 lebte die siebenköpfige Familie Spitzner - die Eltern und fünf Kinder - in dem gerade fertig gestellten Siedlungshaus Auguststraße 107 b im südöstlichen Bereich der Kolonie und unmittelbar neben einer 16-klassigen Volksschule. Ottomar Spitzner verstarb 1955 als Berginvalide (Rentner) in Kamp-Lintfort. Namensträger und direkte Nachfahren wohnen heute vor allem in Kamp-Lintfort, in Städten und Gemeinden der näheren niederrheinischen Region sowie im Kreis Bernburg in Sachsen-Anhalt. Für diese Spitzner ist die Familiengeschichte inzwischen bis in das frühe 16. Jahrhundert weitestgehend dokumentiert.

5.5 Auswanderungen nach Übersee

Unter den deutschen Auswanderern, die im Laufe des 19. Jahrhunderts über Bremen oder Hamburg nach Amerika gelangten, befanden sich auch einige Träger des Namens Spitzner, die sich eine Besserung ihrer wirtschaftlichen Verhältnisse in Übersee erhofften. So ließen sich Caspar Spitzner und seine Frau Barbara geb. Schuhmacher, die 1831 in Hohenollen/Pfalz geheiratet hatten, in Brown/Illinois nieder, wo sich der Familienname ab den 50-er Jahren durch die Söhne Fredrick (1833 - 1924) und Jacob (1842 - 1892) weiter verbreitete. Aus Roßhaupt in Böhmen stammten die Eheleute Georg Spitzner und Elisabeth geb. Lange, die ihre Schiffsreise nach Übersee 1868 antraten und sich sodann in Minnesota ansiedelten. Ein Carl Heinrich Spitzner, verheiratet mit Mathilde Therese geb. Panwitz, war 1870 in New York Inhaber der Firma Tobacco & Co. Der 22-jährige Friedrich Spitzner wiederum, über dessen Herkunft bisher ebenfalls nichts bekannt ist, kam am 22. September 1882 in New York an. Im Dezember 1892 folgte die 25-jährige Pauline Spitzner aus Treuen. Ende des 19. Jahrhunderts ist der Name Spitzner zumindest in Illinois, Indiana, Kentucky, Minnesota, New York und Pennsylvania nachweisbar.

Auswanderungen sind ferner für die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg sowie aus den 30-er Jahren durch Passagierlisten überliefert. So verließen Deutschland 1925 der ledige Otto Spitzner aus Erlengrün in Thüringen, 30 Jahre alt, der in Bremen die "America" des Norddeutschen Lloyd bestieg, sowie der noch jugendliche Carl Spitzner (* 1908) aus Zwickau, der mit der "George Washington" der United States Line von Bremen nach New York übersetzte. Es folgte 1926 eine Dorothea Spitzner, verheiratet, 35 Jahre alt und aus Leipzig stammend. Katharina Spitzner und Margarethe Spitzner reisten erstmals 1933 mit der "Deutschland" von Hamburg nach New York, während der 56-jährige Emil Spitzner aus Chemnitz mit der "Europa" des Norddeutschen Lloyd von Bremen aus New York ansteuerte. Die "Vancouver" der gleichen Gesellschaft brachte die geschiedene Marie Spitzner, 44 Jahre alt und aus Chemnitz, ebenfalls 1933 von Bremen nach Los Angeles. Katharina Spitzner und Margarethe Spitzner gelangten 1935 wie schon 1933 mit der "Deutschland" der Hamburg-Amerika-Linie von Hamburg aus ein weiteres Mal nach New York.

Felix Spitzner, 48 Jahre alt, Sohn von Julius A. Spitzner und Amalia geb. Burkberg, und seine ein Jahr jüngere Frau Louise geb. Darmstadt hatten 1899 in Manhattan geheiratet und waren 1922, als sie mit der "George Washington" des Norddeutschen Lloyd von Bremen zurück nach New York fuhren, bereits seit längerer Zeit amerikanische Staatsbürger. 1927 wanderten aus Galizien Johann Spitzner (1906 - 1978), Sohn von Michael Spitzner (1875 - ?) und Anna geb. Ascherl (1876 - ?), und Clara geb. Keim (1919 - 1971) nach Buenos Aires aus; Nachfahren leben bis heute in Argentinien. 1931 nutzte Felix Spitzner die "Columbus" des Norddeutschen Lloyd, um nach New York zu reisen, während seine Frau und eine ledige Gertrud Spitzner, möglicherweise eine Tochter aus der Ehe mit Felix, auf der "Berlin" eingeschifft wurden. Die aus Chemnitz stammenden amerikanischen Eheleute Emil und Helene Spitzner traten 1938 erneut die Überfahrt von Bremen nach New York

zurück

Von den Angehörigen des Familienverbandes sind seit dem 16. Jahrhundert einige, vor allem jedoch Beamte und Pfarrer, zu ihren Lebzeiten innerhalb der Familie oder im öffentlichen Leben durch besondere Fähigkeiten und Leistungen auf verschiedenen Gebieten hervorgetreten. Die folgende Aufstellung beinhaltet Kurzbiografien dieser Persönlichkeiten in der alphabethischen Ordnung ihrer Vornamen.


6.1 Adam Benedikt Spitzner (22. Januar 1717 Langenreinsdorf - 4. Oktober 1793 Langenreinsdorf)

Pfarrer und Hebraist, Sohn des Langenreinsdorfer Pfarrers Johann Christian Spitzner (Nr. 6.19); Besuch des Gymnasiums in Grimma, ab dem 29. Januar 1737 Studium in Leipzig, am 23. Dezember 1742 Baccalaureus Artium, am 21. Februar 1743 Magister in Wittenberg, danach zunächst Hofmeister (Hauslehrer) bei dem Geheimen Kammerrat von Poigk in Dresden, dort Mitglied im Consortium Theologicum Dresdense, einem von der lutherischen Spätorthodoxie geprägten Predigerseminar, sowie 1745 im Collegium Woogianum. Ab 1748 Pfarrer in Langenreinsdorf bei Crimmitschau im Zwickauer Land als Nachfolger des verstorbenen Johann Christian Titius; genoss in der Gemeinde "dieselbe Beliebtheit wie sein Vater" (Neue sächsische Kirchengalerie), 1754 Eheschließung mit der Pfarrerstochter Christine Sophie Fritsche in Blankenhain bei Crimmitschau.

Als Mitglied des Consortium Theologicum Dresdense Mitautor eines ab 1743 erschienenen, jedoch unvollendet gebliebenen Thesaurus bibliographicus ex Indicibus Librorum prohibitorum et expurgatorum Romanis, Hispanicis, Belgicis, Bohemicis etc.; ab 1769 Veröffentlichung von theologischen und hebraistischen Schriften: Idea analyticae sacrae textus Hebraici Vet. Testam. ex accentibus (1769), Disquisitio critica super locis illustribus codicis S. Hebraei, ad illustrationem ideae anal. s. nuper editae (1770), Commentatio philologica de parenthesi libris sacris Vet. et N. Test. accommodata (1773), Institutiones ad analyticam sacram textus Hebraici vet. Testamenti ex accentibus, quorum consecutio et usus novis et idoneis rationibus demonstratur (1786) und Vindiciae originis et auctoritatis divinae punctoram vocalium et accentuum in libris sacris veteris Testamenti; ubi imprimis ea diluuntur, quae post Eliam Levitam Ludovicus Cappellus in Arcano punctationis eiusque vindiciis opposuit (1791); 1893 Berücksichtigung in der Allgemeinen Deutschen Biographie durch einen Artikel von C. Siegfried.


6.2 Adolph Friedrich Esaias Spitzner (6. Juli 1768 Stolpen - 9. Oktober 1841 Dresden)

Oberrechnungsrat und Begründer der so genannten Dresdner Linie der Familie, Sohn des Beamten Siegismund Friedrich Spitzner (1728 - 1800); vom 21. März 1781 bis zum 9. Dezember 1786 Besuch der königlichen Landesschule St. Afra in Meißen, ab 19. Mai 1787 Studium der Rechtswissenschaft in Leipzig, am 13. April 1798 Zulassung zur Anwaltschaft, 1800 Eheschließung mit Caroline Auguste Wilhelmine Bein (1778 - 1813) in Porschendorf, Stadtschreiber und Rechtskonsulent in Stolpen, wegen seiner Verdienste als Marschkommissar um die Stadt Stolpen während der Franzosenzeit Verleihung eines silbernen Pokals, der in der Familie später als Taufgefäß genutzt wurde, 1818 Oberrechnungsinspektor, 1823 wohnhaft in Dresden und Ritter des Zivilverdienstordens, 1830 Gardist in der Kommunalgarde der Stadt Dresden, 1831 Oberrechnungsrat in Dresden; mehrere Portraitbilder, davon ein kleines Ölportrait zuletzt (1936) im Besitz seiner Urenkelin Fanny Brause in Dresden.


6.3 Andreas Spitzner (23. Februar 1603 Auerbach - 4. September 1670 Auerbach)

Pfarrer in Auerbach, Sohn des Auerbacher Pfarrers Balthasar Spitzner (Nr. 6.6); ab dem sechsten Lebensjahr Besuch der Schulen in Auerbach und Schneeberg, von 1623 an reiste er über Leipzig, Magdeburg und Hamburg nach Lüneburg, besuchte dort die Schule, war Chorpräfekt, unterrichtete die Söhne Adeliger, ab April 1628 Studium in Leipzig, am 14. März 1629 Bakkalaureus der Philosophie und am 27. Januar 1631 Magister, am 27. Januar 1634 als Pfarrer in Auerbach und damit als Nachfolger seines Vaters ordiniert; 1634 Eheschließung mit der verwitweten Christina Merz († 1669) in Auerbach, Manuskript vom 27. Juli 1652 im zweiten Kirchenbuch von Rodewisch über die "Weltliche hochlöbliche regierende Obrigkeit, deren Bothmäßigkeit die Stadt Auerbach unterworfen gewesen"; 1653 Gedächtnispredigt auf Hans Friedrich Edler von der Planitz zu Neuen-Sorge, Hohengrün und Dorfstadt; seine Lebensbeschreibung wahrscheinlich von eigener Hand in der Stollberger Leichenpredigtensammlung gibt "ein sehr anschauliches Bild über das bewegte Leben des Verfassers im Dreißigjährigen Kriege und über seine Familienverhältnisse". Andreas Spitzner "besaß im Dorfe Niederauerbach bei der Stadt ein Gut, zeitweise dazu noch ein kleineres Gütlein, das er am 26.10.1660 an Georg Kunzmann verkaufte (...). Durch Kauf vom 22.10.1639 erwarb er von Martin Freyer, anscheinend einem Verwandtem seiner Frau, das von ihrem ersten Manne Simon Mertz hinterlassene Gut in Niederauerbach".


6.4 Andreas Spitzner (1645 Auerbach - 4. Oktober 1693 Dresden)

Ratsherr und Ratskämmerer in Dresden, Sohn des Pfarrers Andreas Spitzner; ab 1651 Studium in Leipzig, dort auch als Spietzner und Spizner geführt, Advokat, Eheschließung mit Sara Lichtenberger, Tätigkeit in der Kanzlei des Oberhof- und Justizrates v. Schönberg in Dresden, dort Lazarettverwalter während des Pestausbruchs von 1677 bis 1681, sein Wappen von 1673 im Privilegienbuch der Stadt Dresden von Christian Schiebling: Im blauen, gold umrandeten Schild über drei schräg rechts aufsteigenden grauen Felsspitzen ein aufspringendes weißes Einhorn, darüber ein nach vorn gerichteter eisenfarbener Stechhelm mit an gewundenem Bande hängendem goldenem Halskleinod und geziert mit einem rot-weißen Wulst mit flatternden Bändern, daraus nach rechts das weiße Einhorn wachsend, die Helmdecke rot-weiß abhängend, Unterschrift auf gewundenem Band "Andreas Spitzner Auerbach Variscus"; 1679 Ratskämmerer, Gründer des Waisenhauses der Stadt Dresden.


6.5 Annemarie Flora Clementine Spitzner (31. Mai 1899 Dresden - 6. August 1934 Warmbrunn)

Sozialfürsorgerin und Heilpädagogin, geboren als einziges Kind des Dresdener Landgerichtsrates und Familienforschers Dr. Justus Friedrich Reinhard Spitzner, berufliche Tätigkeiten in Arlesheim/Schweiz an der Ita-Wegmann-Klinik, auf dem Lauenstein bei Jena und in Pilgramsheim bei Liegnitz, wo sie wahrscheinlich Martin Kretschmer kennen lernte, den sie am 18. Juli 1934 in Hellerau heiratete; Mitgründerin einer Schule mit Wohnheim für sozial schwache und behinderte Kinder in Hellerau; während der Hochzeitsreise an einer Infektionskrankheit plötzlich verstorben. Martin Kretschmer, Mitglied der Herrnhuter Brüdergemeine, wurde im Juni 1941 inhaftiert und in das KZ Sachsenhausen verschleppt, wo er am 19. Februar 1942 an einer Lungenentzündung verstarb.


6.6 Balthasar Spitzner (um 1466 Rützengrün - nach 1530)

Balthasar I, "vermutlich" geboren als Sohn des Rützengrüner Bauern Wolff Spitzner; der Vorname Balthasar gehört im 15. bis 17. Jahrhundert zu den häufigsten innerhalb der Familie Spitzner. Balthasar Spitzner galt bis etwa 1968 als ältester namentlich bekannter Vorfahre und soll der Überlieferung zufolge als Gemsensteiger in Südtirol im Dienste Kaiser Karl V. (1500 - 1558) gestanden haben, so dass eine Einwanderung der Familie Spitzner in das Vogtland von Österreich aus angenommen wurde. Im handschriftlichen Stammbaum von 1680, verfasst von dem Pfarrer Balthasar Spitzner (Nr. 6.8) und auf einem älteren Dokument beruhend, heißt es, Balthasar sei "geweßen Kayser Caroli V. hochbestalter Gemsen Steyger an denen Alpibus v. walschen gebürgen, und weil dieser und seine Vorfahren die Ringe geheißen so sind sie nachgehends Spitzner genennet worden"; ebenso bzw. ähnlich in der Lebensbeschreibung des Kreisamtmanns Georg Friedrich Spitzner (Nr. 6.15) und im Wappenbrief von 1712 für Pfarrer Johann Adam Spitzner (Nr. 6.17) und dessen Bruder, den Stadtsyndikus Johann Balthasar Spitzner (Nr. 6.18). Die 1936 von Dr. Gustav Erich Weise (Nr. 6.26) getroffene Feststellung, dass "weitere urkundliche Unterlagen" über den sagenhaften Gemsensteiger Balthasar "trotz mancherlei Nachforschungen (...) bisher nicht zu beschaffen gewesen" sind, gilt noch heute.


6.7 Balthasar Spitzner (11. Dezember 1564 Auerbach - 19. März 1633 Auerbach)

Erster Pfarrer aus der Vogtländer Familie Spitzner; Sohn des Bergmanns (metallicus) Paulus Spitzner; Studium an der Universität Leipzig, 1582 bis 1600 Kaplan in Auerbach, ab dem 16. Juli 1594 Diakon in Auerbach, wo die Reformation 1520 eingeführt worden war, Teilnehmer an der Einweihung der Schönheider Tochterkirche von Auerbach am 10. Oktober 1596, 1602 Eheschließung mit Elisabeth Ringk (1564 - 1645) in Auerbach, am 1. Mai 1606 Erbvergleich über den Nachlass seines bereits 1598 verstorbenen Vaters, 1609 Archidiakon und ab 1617 Pfarrer in Auerbach, "ein Mann von origineller Derbheit" (Neue sächsische Kirchengalerie). Am 15. März 1633 erlitt Balthasar I. einen Schlaganfall auf der rechten Seite, am 16. März Einnahme des Abendmahles, beigesetzt in der Hospitalkirche von Auerbach; die Leichenpredigt hielt Johann Müller, Pastor in Falkenstein. Nachfolger als Pfarrer in Auerbach wurde sein ältester Sohn Andreas.


6.8 Balthasar Spitzner (23. März 1609 Auerbach - 2. April 1681 Blankenhain)

Pfarrer, Sohn des Auerbacher Pfarrers Balthasar Spitzner (Nr. 6.7); von 1625 bis 1631 Studium an der Universität Leipzig, 1634 Rektor in Werdau, 1635 Eheschließung mit der Kaufmannstochter Elisabeth Müller (1611 - 1675) in Werdau, vom 3. Juni 1636 bis 1641 Pfarrer in Trünzig bei Werdau und ab 1641 Pfarrer in Blankenhain bei Crimmitschau, legte die Blankenhainer Pfarrmatrikel an; 1670 ist sein späterer Schwiegersohn Georg Ebersbach bei ihm Informator, um 1680 Verfasser eines Familienstammbaums, der auf einer verschollenen älteren Vorlage beruhte und von anderer Hand bis 1738 fortgeschrieben wurde. Der zweite Stammbaum befand sich zuletzt im Besitze des in Koblenz verstorbenen Reichsbankdirektors Franz Wilhelm Edgar Spitzner (1853 - 1930) und ist seit dessen Tod verschollen. Die Lebensbeschreibung Balthasars "war in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts noch in Urschrift vorhanden und ist damals in Dresden von mehreren Familienmitgliedern gelesen worden (...). Sie enthielt ebenfalls Schilderungen der Drangsale des Dreißigjährigen Krieges in Sachsen, vor allem aber war sie wichtig" wegen des inserierten Stammbaums; von 1627 bis 1657 Verfasser von Trauergedichten in deutscher und lateinischer Sprache; Portraitgemälde in der Kirche von Blankenhain im Jahre 2008 noch vorhanden.


6.9 Balthasar Andreas Spitzner (23. Mai 1679 Blankenhain - 20. Juli 1755 Oberalbertsdorf)

Pfarrer, Sohn des Blankenhainer Pfarrers Johann Adam Spitzner (Nr. 6.17); Besuch des Gymnasiums in Altenburg, von 1694 bis 1700 Studium in Leipzig und Wittenberg, dort auch als Spitznerus und Spiznerus geführt, war seinem Vater "im predigen beyräthig"; ab dem 7. Juli 1706 Pfarrer an St. Nikolai in Oberalbertsdorf. Spitzners Amtszeit wurde maßgeblich durch "eine Hauptveränderung" des inneren und äußeren Erscheinungsbildes der Oberalbertsdorfer Pfarrkirche prägt; 1716 Einbau einer neuen Kanzel und eines neuen Beichtstuhls sowie Aufstellung neuer Stühle für Männer und Frauen, ferner Erneuerung des Pults und der Altarbekleidung, die Pflasterung und Weißung der Kirche sowie die Reparatur des Giebels. Im Jahre 1728 Abriss des bisherigen Glockenhauses und der Neubau eines Glockenturms, der mittig auf das jetzt nicht mehr mit Schindeln, sondern mit Ziegeln eingedeckte Kirchendach gesetzt wurde. 1740 ließ Spitzner, der nur einen Teil seiner umfassenden Renovierungspläne realisieren konnte, die Decke herstellen, den Fußboden weitgehend mit Ziegeln pflastern und die Kirchenfenster erneuern.

1708 Eheschließung mit der Pfarrerstochter Christiane Sophie Börner (1691 - 1729) aus Weyrenberg bei Greiz, 1730 zweite Eheschließung mit der Pfarrerstochter Johanna Sophie Heiffel (1703 - ?) aus Ruppertsgrün, aus beiden Ehen insgesamt 19 Kinder, etwa ab 1750 an einer "Schwäche des Gesichtes" leidend.


6.10 Dr. Carl Gustav Adolf Spitzner (20. Mai 1831 Dresden - 22. Dezember 1899 Dresden)

Arzt und Porzellansammler, Sohn des Kommissionsrates Gustav Friedrich Adolf Spitzner (Nr. 6.16); von 1842 bis 1849 Besuch der Kreuzschule in Dresden, Studium der Humanmedizin in Leipzig, dort 1855 Promotion zum Dr. med. mit "De vi et usu Chinindini Sulphurici in febri intermittente", ab 1856 praktischer Arzt in Dresden, dort Eigentümer des Hauses Körnerstraße 7, ambitionierter Porzellan- und Münzensammler, zeitweise Stadtverordneter und Mitglied im ärztlichen Kreisverein für den Regierungsbezirk Dresden sowie "der zur Prüfung der Brunnen in Dresden niedergesetzten gemischten Deputation". Ferner gehörte er bis zu seinem Tode dem sächsischen Altertumsverein an. 1862 Eheschließung mit der Kaufmannstochter Adele Flora Just (1845 - 1917) aus Sebnitz. 1890 erwarb die Königliche Generaldirektion für Kunst und Wissenschaft für 90.000 Mark seine ab 1860 entstandene und rund 1.400 Objekte umfassende Sammlung vor allem Meißener Porzellans (darunter 180 Teller, 160 Kannen, 290 vollständige Tassen, 130 einzelne Ober- und 70 Untertassen sowie 100 Figuren), die sich heute in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden befindet und 1988 im Rahmen der Sonderausstellung "Figürliches Porzellan aus der Sammlung Spitzner" (mit Katalog) einer größeren Öffentlichkeit bekannt wurde.


6.11 Dr. Ernst Otto Friedrich Johannes Spitzner (1. Juli 1869 Groß Jehser - 1959 Hamburg)

Theologe und Gymnasialoberlehrer; Sohn des Rittergutsbesitzers Maximilian Friedrich Spitzner (1839 - 1909), durch Einzelunterricht auf die gymnasiale Untertertia vorbereitet, von Ostern 1883 bis Ostern 1889 Besuch der Thomas-Schule (Schola Thomana) in Leipzig, anschließend Studium der Theologie in Leipzig, Greifswald und Halle, im Wintersemester 1892/93 Promotion in Leipzig zum Dr. phil. mit einem "Beitrag zur Kritik der Unterrichtstheorie des Desiderius Erasmus auf Grund seiner 'Declamatio de pueris liberaliter instituendis'", während der drei folgenden Jahre Ablegung der beiden theologischen Staatsprüfungen, Militärdienst, danach Tätigkeit als Lehrer, zuletzt in Südfrankreich, sodann Studium der Geschichte und Philologie an der Universität Leipzig, Oberlehrerexamen und Unterrichtstätigkeit an der Thomas-Schule in Leipzig (1902); Eheschließung mit Anna Magdalena Klara Schmidt (1873 - ?) aus Theuma, aus dieser Ehe ab 1906 zwei Kinder, 1911 in Kiel ansässig, lebte spätestens ab 1936 als damaliger Senior des Familienverbandes Spitzner in Hamburg, Eppendorfer Landstraße 98.


6.12 Dr. Franz Ernst Heinrich Spitzner (31. Oktober 1787 Trebitz - 2. Juni 1841 Wittenberg)

Namhafter Altphilologe und Schulmeister in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, geboren als 10. und jüngstes Kind des Trebitzer Pfarrers Johann Ernst Spitzner (Nr. 6.20), erster wissenschaftlicher Unterricht durch den Vater sowie durch den älteren Bruder Ernst Traugott (1771 - 1819), von 1800 bis 1808 zunächst in Schulpforte, zumal der Tod der Eltern (1805) den Übergang zur Universität zeitweilig hinderte, ab Mai 1807 Studium der Theologie in Wittenberg, 1811 Promotion in Wittenberg zum Dr. phil., abschließende Hinwendung zur Altphilologie sowie zum Schuldienst, Privatdozent an der Universität Wittenberg, 1811 Konrektor und von 1813 bis 1820 sowie vom Frühjahr 1824 bis 1841 Rektor des Lyzeums in Wittenberg, das nunmehr nach seinen Grundsätzen organisiert wurde und dessen Geschichte er bereits 1818 als Skizze unter dem Titel "Kurze Darstellung der früheren Geschichte und heutigen Einrichtung des Lyceums zu Wittenberg: als Einladungsschrift zur öffentlichen Herbstprüfung" veröffentlichte, von 1820 bis 1824 Erster Hauptlehrer am königlichen Gymnasium in Erfurt, dort Mitglied der Akademie Gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt, 1815 in Stößen Eheschließung mit Johanna Wilhelmine Gräffe (1789 - 1850) aus Gutmannshausen bei Buttstädt, 1826 Ablehnung eines auswärtigen Rufes, wissenschaftliche Veröffentlichungen u.a.: Observationes criticae in Apollonii Rhodii Argonautica et Nonni Dionysia (1810), Versuch einer kurzen Anweisung zur griechischen Prosodie (1823), Geschichte des Gymnasiums und der Schulanstalten zu Wittenberg, aus den Quellen erzählt, Leipzig 1830, eine vierbändige Elias-Ausgabe als wissenschaftliches Hauptwerk, Carminum Latinor et Graeco petitor, Wittenberg 1836, und Observationes criticae et grammaticae in Quinti Smyrnaei posthomerica scripsit Franciscus Spitzner (1839); Ehrenmitglied der großherzoglich- lateinischen Gesellschaft zu Jena, im Dienst verstorben, 1893 Berücksichtigung im Band 35 der Allgemeinen Deutschen Biographie durch einen Artikel von R. Hoche.


6.13 Franz Georg Spitzner (28. Juli 1871 Dresden - 1. November 1935 Dresden)

Rechtsanwalt und Notar zunächst in Bautzen (1905) und sodann in Dresden, Sohn des Kaufmanns Ferdinand Franz Gustav Spitzner (1838 - 1899), 1. Ehe 1904 mit Beatrice Margarethe Martha Schomburg, 2. Ehe 1922 mit Minna Magdalena de la Lande, beide Ehen kinderlos; "Begründete mit Landgerichtsrat Dr. Reinhard Sp. die Erforschung der Geschichte der Familie Sp. und sammelte in mehr als 30 Jahren die kirchlichen und standesamtlichen Unterlagen zu Stammtafel, Chronik, Archiv und Bildersammlung, veröffentlichte den Wappenbrief und suchte durch regen Briefwechsel mit Verwandten den Zusammenhang aller Linien Sp. zu erforschen. (...) Er starb inmitten seiner Tätigkeit unerwartet an Gehirnschlag. Die Gesamtfamilie ist ihm zu größtem Danke verpflichtet" (Gustav Erich Weise 1936, Nr. 6.26).


6.14 Friedrich Karl Gustav Spitzner (11. April 1883 Plauen - 1. September 1954 Höxter)

Studiendirektor, Sohn des Beamten Gustav Friedrich Spitzner (1844 - 1910), Besuch der Bürgerschulen in Plauen und Leipzig sowie des Wettiner und des Neustädter Gymnasiums in Dresden, Ostern 1904 Abitur, von 1904 bis 1909 Studium der Mathematik, Physik und Geographie in Dresden, Göttingen und Jena, im Februar 1909 Staatsprüfung, ab Ostern 1909 Probandus am Reformrealgymnasium in Dresden-Neustadt, zeitweise auch Vikar am Gymnasium zum heiligen Kreuz und an der Annen-Schule in Dresden-Altstadt, ab 1910 Gymnasiallehrer (später Studiendirektor) in Zittau, 1916 Kriegsteilnehmer, 1922 in Eberswalde Eheschließung mit der Bremer Kaufmannstochter Anna Maria Elisabeth Brüning (1893 - 1955), 1936 Besitzer des seinem Ururgroßvater Adolph Friedrich Esaias Spitzner (Nr. 6.2) von der Stadt Stolpen verliehenen und in der Familie als Taufgefäß genutzten silbernen Pokals sowie einer Bleistiftzeichnung mit einem Jugendbildnis seines Ururgroßvaters, lebte 1936 als Studiendirektor in Zittau, Reichsstraße 9; mit seinem Cousin Dr. Justus Friedrich Reinhard Spitzner (Nr. 6.23) und Franz Georg Spitzner (Nr. 6.13) Mitbegründer des Familienverbandes Spitzner.


6.15 Georg Friedrich Spitzner (21. April 1688 Blankenhain - 18. September 1764 Schwarzenberg)

Kreisamtmann, Sohn des Blankenhainer Pfarrers Johann Adam Spitzner (Nr. 6.17), in Blankenhain getauft am 29. April 1688; von 1700 bis 1707 Besuch des Gymnasiums in Altenburg, 1709 "Notarius", 1710 Amtsaktuar in Dresden, 1715 Eheschließung mit der Beamtentochter Johanna Christine Elisabeth Hahn (1697 - 1721) in Dresden, 1715 Gräflich Schönburgischer Amtmann in Rochsburg und 1716 in Reichenbach, ab 1741 Kreisamtmann und Kommissionsrat in Schwarzenberg und Crottendorf; Gutsbesitzer in Rotschau; am 20. August 1720 im Zuge eines großen Stadtbrandes Vernichtung seines Wohnhauses in Reichenbach, 1722 zweite Eheschließung mit der Kaufmannstochter Christiane Sophie Schilbach aus Reichenbach, Witwe des Gräflich Reußschen Leibmedikus Scherff; Georg Friedrich Spitzner hat sich einem zeitgenössischen Urteil zufolge "gegen unsere Kirchen und Schule (...) als ein grosser Wohlthäter erwiesen, aus eigenem Liebes-Triebe, die Cantzel in dieser Kirche erbauen, und hernach auch vergolden und mahlen lassen, auf welcher dann am Sonntage Laetare 1723 das erste mal gepredigt worden".

Georg Körner, Pfarrer, Sprachforscher und Ortschronist in Bockau, würdigte den "in so machen Aemtern hochverdienten" Spitzner 1758 wie folgt: "Da er in einem hohen Alter noch immer in der Kraft des Herrn einhergehet, ist mein und aller patriotisch gesinnten Unterthanen eifrigster Wunsch, daß Gott dessen Alter wie seine Jugend seyn lassen, und das vornehme, alte spitznerische Priesterhaus zu vielerley geist- und leiblichen Seegen setzen wolle". Testament vom 31. Juli 1754, beigesetzt am 20. September 1764 in seinem Erbbegräbnis in Reichenbach,. Text des Reichenbacher Kirchenbucheintrags: "Herr Georg Friedrich Spitzner, Chur Fürstl. Sächß. Wohlbestallter Commissions Rath und Creyß-Amtmann in Schwartzenberg war, nachdem Er am 18. huj. in Schwartzenberg selig verschieden und Tages darauf hierher gebracht worden, auf die untern 18. Juni 1728 allbereits ausgewürkte allergnäd. Conceßion in sein hiesiges Begräbnis beygesetzt, Atat. 76 Jahre. NB. Es wurde 4. Wochen hernach sein Lebenslauff, welcher sehr weitläufig war, als Dom: 17. post Triniti nach der Früh Predigt auf der Cantzel abgelesen, und denen Herren Geistl. und Schul Dienern bey der Beysetzung jeden ein Honorarium gereichet, aber an ordinairen Gebühren nichts erleget". Lebensbeschreibung als Grundlage für eine Leichenpredigt.


6.16 Gustav Friedrich Adolf Spitzner (17. Oktober 1803 Stolpen - 15. Oktober 1870 Dresden)

Kommissionsdirektor in Dresden, Geheimer Regierungsrat; einziger Sohn des späteren Oberrechnungsrates Esaias Spitzner (6. 2), getauft am 21. Oktober 1803 in Stolpen, ab dem 18. Oktober 1821 Jurastudium an der Universität Leipzig, Advokat, Rechtskonsulent (1830), am 9. Juli 1830 Eheschließung in der Dresdner Kreuzkirche mit der Juristentochter Emma Maria Amalie Schmaltz (1811 - 1847), 1830 zeitweise Gardist in der Kommunalgarde der Stadt Dresden, ab 1832 als Jurist Kommissionsrat in Dresden in der königlich-sächsischen Generalkommission für Ablösungen und Gemeinheitsteilungen, ab Juli 1849 Leiter bzw. Vorstand der Generalkommission unter gleichzeitiger Ernennung zum Geheimen Regierungsrat, seit 1857 als deren Direktor tätig, 1849 Mitglied der II. Kammer des 4. ordentlichen sächsischen Landtages, am 7. Juni 1852 mit dem Ritterkreuz des königlich-sächsischen Zivilverdienstordens dekoriert, Besitzer des Familienhauses in Dresden-Blasewitz "neben der Brücke an der Elbe".


6.17 Johann Adam Spitzner (4. April 1650 Blankenhain - 16. April 1723 Blankenhain)

Pfarrer, Sohn des Blankenhainer Pfarrers Balthasar Spitzner (Nr. 6.8); ab dem Sommersemester 1665 Studium in Leipzig, Magisterprüfung, ab 1676 Substitut seines Vaters, ab 1681 Pfarrer in Blankenhain und Rüdelsdorf, von 1670 bis 1718 Verfasser von Trauergedichten; 1678 Eheschließung mit der Juristentochter Marie Elisabeth Conradi (1655 - 1709), 1710 zweite Eheschließung mit Maria Magdalena Weise, Wappenbrief vom 24. November 1712 für sich und seinen bereits verstorbenen Bruder, den Delitzscher Stadtsyndikus Johann Balthasar Spitzner (Nr. 6.18), sowie für die jeweiligen ehelichen Nachkommen, ausgestellt von dem kaiserlichen Pfalz- und Hofgrafen Christoph von Kuntsch zu Altenburg. Das Original des auf Pergament geschriebenen Wappenbriefes mit farbiger Wappenzeichnung und anhängenden Wachssiegel des Pfalzgrafen befand sich zuletzt bei Dr. Gustav Erich Weise (Nr. 6.26) in Radeberg/Sachsen und ist nach dessen Tod 1945 verschollen. Aus der Sicht des Jahres 1936 war Johann Adam Spitzner "der Stammvater derjenigen Linien, die bis jetzt vollständig ermittelt sind". Portraitgemälde in der Kirche von Blankenhain noch vorhanden.


6.18 Johann Balthasar Spitzner (8. Dezember 1637 Trünzig - 20. April 1703 Delitzsch)

Stadtsyndikus, Sohn des Trünziger Pfarrers Balthasar Spitzner (Nr. 6.8), ab 1649 Studium in Leipzig, bis zu seinem Tode Stadtsyndikus in Delitzsch, 1669 Eheschließung mit Marie Schlüter († 1680) in Merseburg, 1682 zweite Eheschließung mit der Pfarrerstochter Anna Elisabeth Schwerdfeger († 1704) in Delitzsch, Wappenbrief von 1712 für sich und seinen Bruder, den Blankenhainer Pfarrer Johann Adam Spitzner (Nr. 6.17); die von Johann Balthasar begründete Delitzscher Linie der Familie Spitzner stirbt bereits im 18. Jahrhundert im Mannesstamm aus.


6.19 Johann Christian Spitzner (10. September 1683 Blankenhain - 27. Mai 1736 Langenreinsdorf)

Pfarrer, Sohn des Blankenhainer Pfarrers Johann Adam Spitzner (Nr. 6.15); Besuch des Gymnasiums in Altenburg, von 1694 bis 1703 Studium in Leipzig und Wittenberg, am 17. Oktober 1706 Magister in Wittenberg, ab 1709 Pfarrer in Behlitz bei Eilenburg, ab 1712 Pfarrer in Langenreinsdorf, 1713 Eheschließung mit der Pfarrerstochter Christine Elisabeth Metzler (1691 - 1718) aus Hohenleina bei Leipzig, 1719 zweite Eheschließung mit der Pfarrerstochter Maria Magdalena Grosse aus Mosel. Es war ihm vergönnt, "trotz seines in jeder Beziehung energischen Auftretens z.B. gegen den Aberglauben und trotz der umfänglichen Bauten, die er hinausführte, die Liebe seiner Gemeinde sich dauernd zu erhalten" (Neue sächsische Kirchengalerie), verstorben als Senior und Ephorie-Adjunkt.


6.20 Johann Ernst Spitzner (27. April 1731 Oberalbertsdorf - 31. August 1805 Trebitz

Pfarrer und Bienenzüchter in Trebitz bei Wittenberg; 13. Kind des Oberalbertsdorfer Pfarrers Balthasar Andreas Spitzner (II. 9); zunächst Besuch der Schulen in Niederalbertsdorf und Ronneburg sowie des Gymnasiums in Zwickau, Studium der Theologie und Philosophie ab Ostern 1750 in Jena und ab dem 16. März 1753 in Leipzig, ab Pfingsten 1751 Hauslehrer in Bitterfeld, am 29. April 1761 Magister der Philosophie in Wittenberg.

Ab dem 27. Mai 1761 "nach mehrjährigem Candidaten- und Hauslehrerleben" zunächst Pfarrer in Lauterbach bei Neukirchen-Pleißa, wobei die zufällige Bekanntschaft mit der Kammerherrin und Kollatorin von Schönburg behilflich war, und ab Herbst 1762 bis zu seinem Tode Pfarrer in Trebitz bei Wittenberg; am 19. Juli 1763 in Düben Eheschließung mit Charlotte Sophie Auenmüller (1744 - 1805); namhafter Bienenzüchter, in seinen theoretischen Schriften zur Bienenzucht jedoch schon zu seinen Lebzeiten umstritten. Als Ortsgeistlicher zeichnete sich Spitzner aus "durch eine rechtschaffene Verwaltung seines Amtes, durch nicht gemeine Kenntnisse, (...), und durch thätigen Eifer, zum Unterricht der Jugend so viel als möglich beyzutragen". Für seine Kirchengemeinde in Trebitz veranlasste er 1780 den Einbau einer neuen Turmuhr; in Schnellin ließ er 1784/85 ein Schulhaus errichten.

Veröffentlichungen insbesondere im Wittenberger Wochenblatt ab 1770 über Bienen, Hornissen, Maikäfer und Wespen, selbständige Veröffentlichungen über die Bienenzucht ab 1775: "Ausführliche Beschreibung der Korbbienenzucht im sächsischen Churkreise, ihrer Dauer und ihres Nutzens ohne künstliche Vermehrung nach den Gründen der Naturgeschichte und nach eigner langer Erfahrung", Leipzig 1778, (die 3. Auflage 1823 durch Pohl); zuletzt 1795 in zwei Teilen die "Kritische Geschichte der Meynungen von dem Geschlechte der Bienen". "Die Bienenzucht in Deutschland hat ihm ihren Aufschwung und ihre bessere Pflege ganz wesentlich zu danken. Die Hauptsätze seiner Bienenpflege ergeben sich aus seinen Schriften (...). Auch als Schriftsteller auf landwirtschaftlichem Gebiete war er tätig, doch sind seine dahin zielenden Arbeiten meist nur in Zeitschriften erschienen", etwa 1785 "Alle gesammelten Nachrichten über lang anhaltende Winde und deren Folgen" im Wittenberger Wochenblatt; Veteran der 1. Oberlausitzer Bienengesellschaft und Ehrenmitglied der Chursächsischen Ökonomischen Gesellschaft, 1801 Herzanfall, danach Kur in Karlsbad.

Eintragungen 1780 in "Das gelehrte Sachsen" von Friedrich August Weiz, 1787 im "Journal für Prediger", 1813 bei Johann Georg Meusel und 1816 bei Samuel Saur, 1863 Literaturübersicht in Hermann August Hagens "Bibliotheca Entomologica" und Berücksichtigung in Pierers Universallexikon, 1893 Artikel im Bd. 35 der Allgemeinen Deutschen Biographie durch einen Artikel von Franz Brümmer.


6.21 Johann Georg Spitzner (21. September 1715 Oberalbertsdorf - 1769 Schwarzenberg)

Kreisamtmann, Sohn des Oberalbertsdorfer Pfarrers Balthasar Andreas Spitzner (Nr. 6.49); ab 1735 Studium an der Universität Leipzig, am 16. April 1742 Amtsaktuar beim Amt Schwarzenberg, 1745 Eheschließung mit der Beamtentochter Henriette Friederike Spitzner (1724 - ?) aus Reichenbach, am 12. Mai 1746 Amtsadjunkt in Eibenstock, danach Vizekreisamtmann und nach dem Tode seines Schwiegervaters Georg Friedrich Spitzner (Nr. 6.14) Kreisamtmann in Schwarzenberg.


6.22 Justus Friedrich Karl Spitzner (5. November 1871 Dresden - 19. Januar 1951 Essen)

Oberregierungsbergrat in Dresden, jüngster Sohn des Arztes Dr. Carl Spitzner (Nr. 6.10); bis 1896 Besuch des Königlichen Gymnasiums in Dresden-Neustadt, ab 1897 Studium an der Bergakademie in Freiberg, dort ab 1898 Mitglied in der Studentenverbindung Montania, 1900 Erwerb des Markscheider-Diploms, ab 1903 Bergreferendar, 1904 Heirat mit Charlotte Johanna Margarethe Hildebrand (1880 - 1953) aus Freiberg, einer Tochter des Präzisionsmechanikers Dr. h.c. Max Rudolf Hildebrand (1839 - 1910), ab 3. Juni 1907 Bergassessor, danach Oberregierungsbergrat und Vorstand der Berginspektion in Dresden, die 1923 in ein Bergamt umgewandelt wurde, ab 1914 Kriegsteilnehmer an der Westfront, 1938 krankheitsbedingter Eintritt in den Ruhestand, lebte 1936 in seinem Geburtshaus Körnerstraße 7 in Dresden. Seine umfangreiche bergmännische Sammlung wurde im Jahre 1938 nach längeren Verhandlungen zum Teil an das Stadt- und Bergbaumuseum in Freiberg und zum Teil an das Stadtmuseum in Zwickau abgegeben. Die Zwickauer Sammlung umfasst kostbares Kulturgut zur Geschichte des Bergbaus wie Bergbarten, Steigerhäckchen und Blenden mit gravierten Beineinlagen, Froschlampen vor allem aus dem 16. Jahrhundert, Münzen, Bergmannsfiguren aus Zinn, Porzellan, Kupfer, Gusseisen und Holz, Gläser mit Emaillemalerei sowie Kupferstiche, Aquarelle, Lithografien und Handzeichnungen. Zu den erworbenen Stücken gehört auch eine Porzellanbüste, die den Mineralogen und Geologen der Bergakademie Freiberg und den Begründer der wissenschaftlichen Geologie Abraham Gottlob Werner (1750 - 1817) darstellt. Die aus Elfenbein geschnitzten und gedrechselten Gefäße und Bergmannsfiguren aus dem 18. und 19. Jahrhundert gehören zu den bedeutendsten Stücken in der Sammlung Spitzner.


6.23 Dr. Justus Friedrich Reinhard Spitzner (27. April 1863 Dresden - 9. Februar 1922 Dresden)

Landgerichtsrat, Schriftsteller, Kunstförderer und Familienforscher in Dresden; ältester Sohn des Arztes und Porzellansammlers Dr. Carl Spitzner (6. 10); bis Ostern 1882 Besuch des Gymnasiums in Dresden-Neustadt, Oberleutnant der Landwehr im Leibgrenadier-Regiment 100, Studium der Rechtswissenschaften zunächst von 26. April 1883 bis zum 15. März 1884 an der Universität Leipzig, lebte Härterstraße 8, Sittenzeugnis vom 4. April 1884, im Sommersemester 1884 in Heidelberg, wo er auch Lehrveranstaltungen in Geschichte, Kunstgeschichte und Philosophie besuchte, vom 27. Oktober 1884 bis zum 13. August 1887 wieder in Leipzig, lebte Färberstraße 8, ebenfalls in Leipzig am 4. Juli 1887 Erste juristische Staatsprüfung mit der Note "gut", Sittenzeugnis vom 25. August 1887, 1887 Fortsetzung des Philosophiestudiums in Berlin, am 7. Februar 1891 Promotion in Leipzig über "Verleitung zum falschen Eide und intellektuelle Urkundenfälschung: §§ 160 und 271 (272, 348 Abs. 1, 349) des Strafgesetzbuches für das Deutsche Reich", Referendar in Dresden und Döbeln, am 15. Dezember 1894 Zweite juristische Staatsprüfung, Assessor beim Landgericht und im sächsischen Justizministerium.

Ab dem 1. Mai 1895 Landrichter in Dresden, Landgerichtsrat; Kunstförderer und Mitbegründer der Spitzner-Familienforschung, Besitzer eines Ölbildes mit dem Portrait seines Urgroßvaters und Oberrechnungsrates Esaias Spitzner (6. 2); am 23. Juli 1898 in Dresden Eheschließung mit Hedwig Maria Klothilde Balke (1875 - nach 1943) aus Niederschönhausen, aus dieser Ehe als einziges Kind Annemarie Flora Clementine Spitzner (6. 5), am 15. Mai 1916 Verleihung des königlich-sächsischen Albrechtsordens.

Von 1899 bis 1921 über 130 literarische Buch- und Zeitschriftenveröffentlichungen unter dem Pseudonym "Reinhard Volker". Als Hauptwerke des Dichterjuristen gelten "Gottes Teppich", "Wunderliche Welt", "Cis-Moll", "Der Igel" und "Prinzessin Haschanascha"; während des Ersten Weltkrieges erschienen auch mehrere patriotische Kriegsgedichte. Eine größere Zahl von Manuskripten, deren heutiger Verbleib unbekannt ist, wurde jedoch nach seinem Tode nicht mehr veröffentlicht. "Alle zeichnen sich durch feines Empfinden und Sinn für Humor und Satire aus"; lebte im Hause "Lichte Höhe" (Schevenstraße 10 b) auf den Loschwitzer Bergen, in dem seine Witwe in den 30er Jahren zeitweise ein "Töchterheim" betrieb.


6.24 Vollrath Friedrich Gotthold Spitzner (11. Februar 1771 Stolpen - 23. Januar 1829 Ruhland)

Advokat und Begründer der Ruhlander Linie, Sohn des Beamten Siegismund Friedrich Spitzner (1728 - 1800); vom 3. September 1784 bis zum 21. September 1789 Besuch des königlichen Landesschule in Meißen, ab 5. August 1790 Studium in Leipzig, am 26. Januar 1798 Zulassung zur Anwaltschaft, 1800 Eheschließung mit Christiane Luise Giebner aus Guteborn, Advokat in Stolpen, später Gräflich-Hoymscher Justizdirektor und Advokat in Ruhland, Lausitz. Durch die so genannte Ruhlander oder preußische Linie verbreitete sich der Familienname im 19. Jahrhundert nach der Mark.


6.25 Dr. Walter Hans Clemens Spitzner (20. Juni 1897 Dresden - 26. Juli 2001 Ettlingen)

Arzneimittelfabrikant und Familienforscher in Ettlingen/Baden; geboren als Sohn des Violinisten und späteren Dresdner Konzertmeisters Alfred Spitzner (1870 - 1929) und seiner Frau A. Klementine (? - 1945); Besuch des König-Georg-Gymnasiums in Dresden, Studium an der damaligen Technischen Hochschule Dresden, Abschluss als Diplom-Ingenieur, 1926 Promotion in Dresden zum Dr. Ing. mit der Untersuchung "Über Warmmatrizen-Stahl", am 30. Oktober 1926 Eheschließung in Karlsruhe mit Hertha Motsch (1904 - 1990), zunächst bei verschiedenen deutschen Großunternehmen in Berlin, Bremen, Dresden und im Sudetenland tätig, 1955 in Ettlingen Eintritt in W. Spitzner Arzneimittelfabrik GmbH, 1949 gegründet von seinem Sohn, dem späteren Apotheker Wolfram Spitzner (* 1928), der ebenfalls 1949 das Erfolgspräparat "Pinimenthol" entwickelt hatte.

Langjähriger Familienforscher und Verwalter des Familienarchivs: "Als ich in den Jahren 1919 bis 1921 in Dresden im Loschwitzer Hause des Dr. Reinhard Spitzner wiederholt zu Besuch weilte, regte mich dieser durch die Erzählung von der Wappenverleihung an den Spitzner-Pfarrer Johann Adam 1712 und vom Gemsensteiger an, Interesse an der Familienforschung zu nehmen".

1961 Eintragung seines neu gestifteten Familienwappens, das auch auf den Verpackungen der Arzneimittel erschien, in die Wappenrolle Dochtermann, Bd. 17; mehrere grundlegende und gedruckte Veröffentlichungen zur Familiengeschichte: "Wappenbuch der Spitzner", Ettlingen 1960, "Die Spitzner-Sage vom Gemsensteiger", Ettlingen 1963, "Ursprung der Spitzner", Ettlingen 1968, regelmäßige "Mitteilungsblätter" des Familienarchivs Spitzner, Ettlingen 1969 - 1993 und "Spitzner-Stammtafeln", Ettlingen 1973; 1982 Verleihung der Sybilla-Medaille in Gold der Stadt Ettlingen, lebte Steigenhohlstraße 41 in Ettlingen.


6.26 Dr. Gustav Erich Weise (14. Juli 1873 Reichenberg - 19. Dezember 1945 Radeberg)

Rechtsanwalt, besoldeter Stadtrat, stellvertretender Bürgermeister und Familienforscher in Radeberg/Sachsen, geboren am 14. Juli 1873 in Reichenberg (Liberec) in Nordböhmen als Sohn von Friedrich Gustav Weise, königlich-sächischer Steuereinnehmer in Reichenberg, und seiner Frau Anna Luise Fanny Schmitz; im Winter 1896 Erste juristische Staatsprüfung in Dresden, von 1897 bis 1902 juristischer Vorbereitungsdienst, im Winter 1902 Zweite juristische Staatsprüfung in Dresden und Promotion, danach zunächst drei Jahre als Assessor in der Kommunalverwaltung tätig, ab 1906 Rechtsanwalt beim Amtsgericht und beim Landgericht Dresden, von 1915 bis 1922 Tätigkeit als juristischer Hilfsarbeiter bei der Amtshauptmannschaft Pirna, daneben ab 1920 als Hilfsreferent im Ministerium des Innern insbesondere mit Wohlfahrtsangelegenheiten befasst; am 17. April 1923 als SPD-Mitglied für die Dauer von sechs Jahren zum besoldeten Stadtrat und Stellvertreter des Bürgermeisters der Stadt Radeberg gewählt; Dienstantritt am 1. Mai 1923, am 5. Juli 1924 in Zittau Eheschließung mit der 12 Jahre jüngeren Charlotte Amalie Therese Spitzner (1885 - 1945) aus der Dresdener Linie der Familie (vgl. Nr. 6.2); ehelicher Wohnsitz Goethestraße 16 in Radeberg; am 6. März 1929 Wiederwahl für weitere sechs Jahre.

Am 9. März 1933 aus politischen Gründen Dienstenthebung und am 23. März 1933 Beurlaubung, am 10. April 1933 eigener Antrag Weises auf Versetzung in den dauerhaften Ruhestand, am 12. April (erfolgreicher) Antrag des kommissarischen Bürgermeisters Möckel an das Innenministerium auf Entlassung aus dem Amt als juristisches Ratsmitglied in Radeberg: "Dr. Weise gehört ohne Zweifel zu den Beamten, die nach ihrer bisherigen politischen Betätigung nicht die Gewähr dafür bieten, daß sie jederzeit rückhaltlos für den nationalen Staat eintreten". Im Jahre 1936 im Auftrag des Familienverbandes Herausgeber der von Franz Georg Spitzner (Nr. 6.12) und Dr. Justus Friedrich Reinhard Spitzner (Nr. 6.22) verfassten und von ihm überarbeiteten "Familienchronik des Geschlechtes Spitzner", die im Verlag von C. Heinrich in Dresden-Neustadt erschien. Verstorben am 19. Dezember 1945 in Radeberg an körperlicher Auszehrung; seine Frau verstarb am gleichen Tag. Die Ehe war kinderlos geblieben. Dr. Erich Weise war zeitweise Besitzer des Wappenbriefes von 1712 für Johann Adam Spitzner (Nr. 6.17). Seit Weises Tod ist die Urkunde verschollen.

zurück

Aus der evangelisch-lutherischen Familie Spitzner gingen seit dem Ende des 16. Jahrhunderts in größerer Zahl und überwiegend in Generationenfolge Pfarrer hervor, die im Folgenden - chronologisch nach dem Geburtsjahr geordnet - aufgelistet und mit Kurzbiografien vorgestellt werden.



7.1 Balthasar Spitzner (10. Dezember 1564 Auerbach - 15. März 1633 Auerbach)

Sohn des Auerbacher Bauern und Bergmanns Paulus Spitzner, Studium an der Universität Leipzig, Diakon (1594), Archidiakon (1609 - 1617) und Pfarrer in Auerbach (1617 - 1633); vgl. ausführlicher unter "6. Bekannte und verdiente Angehörige des Familienverbandes".


7.2 Andreas Spitzner (23. Februar 1603 Auerbach - 4. September 1670 Auerbach)

Sohn des Auerbacher Pfarrers Balthasar Spitzner (7.1), Studium an der Universität Leipzig, von 1634 bis 1670 Pfarrer in Auerbach; vgl. ausführlicher unter "6. Bekannte und verdiente Angehörige des Familienverbandes".


7.3 Balthasar Spitzner (23. März 1609 Blankenhain - 2. April 1681 Blankenhain)

Sohn des Auerbacher Pfarrers Balthasar Spitzner (Nr. 7.1), Studium an der Universität Leipzig, von 1641 bis 1681 Pfarrer in Blankenhain; vgl. ausführlicher unter "6. Bekannte und verdiente Angehörige des Familienverbandes".


7.4 Christian Spitzner (1638 Auerbach - 2. April 1667 Auerbach)

Sohn des Auerbacher Pfarrers Andreas Spitzner (Nr. 7.2), ab 1648 Studium an der Universität Leipzig, danach Pfarrsubstitut seines erkrankten Vaters in Auerbach von 1664 bis zu seinem eigenen frühen Tod; seit 1666 verheiratet mit Anna Regina Güntzel aus Zwickau.


7.5 Johann Adam Spitzner (4. April 1650 Blankenhain - 16. April 1723 Blankenhain)

Sohn des Pfarrers Balthasar Spitzner (Nr. 7.3), ab 1665 Studium an der Universität Leipzig, von 1681 bis 1723 Pfarrer in Blankenhain; vgl. ausführlicher unter "6. Bekannte und verdiente Angehörige des Familienverbandes".


7.6 Balthasar Andreas Spitzner (23. Mai 1679 Blankenhain - 20. Juli 1755 Oberalbertsdorf)

Sohn des Blankenhainer Pfarrers Johann Adam Spitzner (Nr. 7.5), Studium an den Universitäten Leipzig und Wittenberg, von 1706 bis 1755 Pfarrer in Oberalbertsdorf; vgl. ausführlicher unter "6. Bekannte und verdiente Angehörige des Familienverbandes".


7.7 Johann Christian Spitzner (10. September 1683 Blankenhain - 27. Mai 1736 Langenreinsdorf)

Sohn des Blankenhainer Pfarrers Johann Adam Spitzner (Nr. 7.5), Studium an den Universitäten Leipzig und Wittenberg, Pfarrer in Behlitz (1709 - 1712) und Langenreinsdorf (1712 - 1736); vgl. ausführlicher unter "6. Bekannte und verdiente Angehörige des Familienverbandes".


7.8 Johann Andreas Spitzner (9. Januar 1693 Blankenhain - 17. November 1743 Thierbach)

Sohn des Pfarrers Johann Adam Spitzner (Nr. 7.5), Besuch des Gymnasiums in Zwickau, Studium an der Universität Leipzig, 1725 Substitut in Geilsdorf bei Weischlitz, im gleichen Jahr Eheschließung mit Eva Dorothea Jördens, ab 1726 Pfarrer in Thierbach bei Pausa; Portrait in Öl mit Einhornwappen aus der Kirche in Thierbach nicht mehr vorhanden.


7.9 Johann Karl Spitzner (14. April 1710 Oberalbertsdorf - 1766 Lauenhain)

Sohn des Oberalbertsdorfer Pfarrers Balthasar Andreas Spitzner (Nr. 7.6), 1724 Besuch des Zwickauer Gymnasiums, ab 1730 Theologiestudium in Leipzig, 1738 Magister in Wittenberg, danach von 1740 bis 1744 zunächst Hauslehrer bei dem Rittmeister von Döring auf Wäldgen und danach vier Jahre bei dem Schwarzenberger Kreisamtmann Georg Friedrich Spitzner (1688 - 1764), schließlich Substitut (1744) und Pfarrer (ab 1748) in Lauenhain; ab 1746 verheiratet mit der Pfarrerstochter Charlotte Sophie Schierer.


7.10 Adam Benedikt Spitzner (22. Januar 1717 Langenreinsdorf - 4. Oktober 1793 Langenreinsdorf)

Sohn des Langenreinsdorfer Pfarrers Johann Christian Spitzner (Nr. 7.7), Studium an der Universität Leipzig, ab 1748 Pfarrer in Langenreinsdorf; vgl. ausführlicher unter "6. Bekannte und verdiente Angehörige des Familienverbandes".


7.11 Adolph Friedrich Spitzner (16. Oktober 1727 Reichenbach - 19. Juni 1776 Reichenbach)

Sohn des Kreisamtmanns Georg Friedrich Spitzner, ab 1747 Studium an der Universität Leipzig, Magister, ab 1756 Pfarrer in Neudorf, Ephorie Annaberg, seit 1761 verheiratet mit der Pfarrerstochter Johanna Sophia Wend.


7.12 Johann Andreas Spitzner (19. August 1726 Oberalbertsdorf - 1791 Oberalbertsdorf)

Sohn des Pfarrers Balthasar Andreas Spitzner (Nr. 7.6), Studium an der Universität Leipzig, von 1750 bis 1755 zunächst Substitut seines Vaters, nach dessen Tod von 1755 bis 1791 Pfarrer in Oberalbertsdorf, 1761 Magister in Wittenberg, verheiratet 1. ab 1760 mit der Pfarrerstochter Sophie Eleonore Martius und 2. ab 1772 mit der Pfarrerstochter Henriette Friederike Küchenmeister.


7.13 Johann Gottlieb Spitzner (18. Februar 1729 Langenreinsdorf - 1811 Blankenhain)

Sohn des Pfarrers Johann Christian Spitzner (Nr. 7.7), nach anderer Angabe wurde er jedoch erst 1731 geboren; ab 1751 Studium an der Universität Leipzig, 1764 Substitut in Blankenhain, 1768 Magister in Wittenberg und ab 1775 Pfarrer in Blankenhain; verheiratet mit Christiane Wilhelmine Puttrich.


7.14 Johann Ernst Spitzner (27. April 1731 Oberalbertsdorf - 31. August 1805 Trebitz)

Sohn des Pfarrers Balthasar Andreas Spitzner (Nr. 7.6), Studium an der Universität Leipzig, von 1762 bis 1805 Pfarrer in Trebitz; vgl. ausführlicher unter "6. Bekannte und verdiente Angehörige des Familienverbandes".


7.15 Johann Adolph Spitzner (2. Oktober 1759 Blankenhain - 12. Dezember 1828 Langenreinsdorf)

Sohn des Langenreinsdorfer Pfarrers Johann Christian Spitzner (Nr. 7.7), Studium an der Universität Leipzig, ab 1748 Pfarrer in Langenreinsdorf; vgl. ausführlicher unter "6. Bekannte und verdiente Angehörige des Familienverbandes".


7.16 Ernst August Spitzner (29. Oktober 1766 Trebitz - 8. Dezember 1840 Crossen)

Sohn des Trebitzer Pfarrers Johann Ernst Spitzner (Nr. 7.14), Magister, 1793 Diakon in München-Bernsdorf, Inspektion Weida, ab 1802 Pfarrer in Crossen bei Mosel, Inspektion Zwickau; Bildnis im Pfarrarchiv von Crossen, seit 1813 verheiratet mit der Kaufmannstochter Christiane Friederike Jokisch.


7.17 Ernst Traugott Spitzner (12. September 1771 Trebitz - 29. August 1819 Trebitz)

Sohn des Pfarrers Johann Ernst Spitzner, 1797 Substitut, ab 1803 Pfarrer in Trebitz, blieb unverheiratet.


7.18 Ernst Rudolph Spitzner (28. August 1815 Crossen - 29. März 1893 Oelsnitz)

Sohn des Crossener Pfarrers Ernst August Spitzner (Nr. 7.16), 1827 Besuch des Gymnasiums in Zwickau, 1841 Lehrer an der Bürgerschule in Plauen, danach - ab 1850 - Pfarrer in Planschwitz, wo er "patriarchalisch in seiner treuen kleinen Gemeinde" waltete, 1889 emeritiert und nach Oelsnitz verzogen; die Ehe mit Ida Franziska Wilhelmine Spitzner, Tochter des Wittenberger Lyzeums-Direktors Dr. Franz Ernst Heinrich Spitzner (1787 - 1841) blieb kinderlos. In Nachlass des Pfarrers befand sich ein Pastellbild mit dem Portrait seiner Eltern, das 1902 nach dem Tode seiner Frau in den Besitz des späteren Bankdirektors Franz Wilhelm Edgar Spitzner (1853 - 1930) in Koblenz gelangte.


7.19 Kurt Walter Spitzner (5. Mai 1912 Cunsdorf - 16. Januar 1993 Planschwitz)

Sohn des Reichsbahnoberinspektors Franz Fürchtegott Spitzner, Besuch des Gymnasiums in Reichenbach, Studium an der Universität Leipzig, ab 1937 Vikar in Naundorf bei Grimma, 1939 Eheschließung mit Annemarie Hoppe, 1941 Pfarrer in Zwickau, 1941 bis 1948 Kriegsteilnehmer und Kriegsgefangenschaft, seit 1955 in Reichenbach, 1967 Superintendent und erster Pfarrer in Stollberg, 1979 emeritiert.


7.20 Hans Christoph Spitzner

Sohn des Pfarrers Kurt Walter Spitzner (Nr. 7.19), Studium an der Universität Leipzig, Pfarrer in Auerbach (1978 - 1982) und Plauen (seit 1982).


7.21 Jörg-Martin Spitzner

Sohn des Pfarrers Kurt Walter Spitzner (Nr. 7.19), Pfarrer in Neumark.


7.22 Volkhart Spitzner

Pfarrer in Putlitz.


zurück

Die folgende chronologische Aufstellung berücksichtigt große und kleine Ereignisse aus der Geschichte der Familie Spitzner ab dem Beginn der schriftlichen Überlieferung bis hin zu unmittelbaren Gegenwart und wurde bewusst ausführlich gehalten. Im Interesse einer größeren Übersichtlichkeit wird dabei jedoch auf Einzelnachweise verzichtet.

Mai 1383

Beginn der schriftlichen Überlieferung zur Geschichte der Familie Spitzner in der Oberpfalz durch eine aus dem Archiv des Benediktinerklosters Kastl stammende Zinsurkunde des Albrecht "Spizner", siegelführender Bürger und Bauer in Vilseck.

  

20. November 1411

Erstmalige urkundliche Erwähnung u.a. der Vogtländer Dörfer "Hoengrune" (Hohengrün), "Ruczengrune" (Rützengrün) und "Bernesgrune" (Wernesgrün) in einem Leibgedingebrief der Vögtin Margarete von Plauen.

  

1520

Durchführung der Reformation in Auerbach/Vogtland unter Hans Edler von der Planitz.

  

1529

Abschluss der Reformation im Vogtland.

  

1531

Beginn der schriftlichen Überlieferung zur Familiengeschichte im Vogtland: "Wolff Spitzners Knecht" sowie die Brüder Fabel, Lorentz, ein direkter Vorfahre des Verfassers, und Thomas Spitzner werden in der Türkensteuerliste für Rützengrün, wo zu dieser Zeit 15 Bauern ansässig sind, namentlich aufgeführt, während Barthel Spitzner im benachbarten Wernesgrün und Bartel Spitzner, Sohn des Fabel in Rützengrün, in Hohengrün zur Steuer veranlagt wird.

  

1531

In Zwickau wird die verwitwete Radspinnerin Merten Spitznerin zur Türkensteuer herangezogen.

  

1533

Die Zwickauer Amtsrechnungen erwähnen Balthasar Spitzner und Niclas Spitzner "aus Falkenstein" als Fuhrleute.

  
  

8. Januar 1537

Nennung des Wolff Spitzner aus Rützengrün und seiner Frau Anna geb. Ring, Tochter des Auerbacher Bauern Jobst Ring, im Stadtbuch von Auerbach im Zuge der Beurkundung einer Erbteilung vor dem Ratskollegium.

  

1539

Thomas Spitzner aus Rützengrün (Rugengrune) und sein Neffe Barthol Spitzner aus Hohengrün (auf der Hohegrune) sind Zeugen im Eibenstocker Rainungsstreit zwischen dem Amt Schwarzenberg und dem Lehnsherrn von der Planitz.

  

1541

Der Fuhrmann (auriga) Balczer (Balthasar) Spitzner (Spiezner) wird Bürger in der Stadt Auerbach.

  

1542

Barttel Spitzner und sein Sohn Nickel Steuerpflichtige in Wernesgrün, Fabel Spitzner, Thomas Spitzner und Wolff Spitzner in Rützengrün und Balczer Spietzner in Auerbach.

  

19. Februar 1543

Ausweislich der Ratsniederschrift erwirbt Balzer Spitzner vor dem Plauener Tor der Stadt Auerbach ein Hausgrundstück nebst zwei Gärten und einer halben Scheune sowie Äcker, Wiesen und Wald.

  

14. September 1547

Vorkommen des Familiennamens Spitzner in der Stadt Görlitz/Ostoberlausitz in einem nach Prag verschickten privaten Brief: "so wolden ich und Spitzner Anna dazu helffen reden".

  

1551

Baltzer Spitzner, Gregor Spitzner, Nickel Spitzner und Wolf Spitzner sind steuerpflichtige Einwohner von Rützengrün.

  

1553

In Eibenstock im Westerzgebirge kauft Hans Spitzner, Sohn von Nickel Spitzner aus Wernesgrün und mit Magdalena Seidel verheiratet, ein kleines Haus von den Erben des Andreas Seidel.

  

11. Dezember 1564

In Auerbach wird Balthasar Spitzner, der erste Pfarrer aus der Familie Spitzner, als Sohn des Bergmanns Paulus Spitzner und seiner Frau Margarethe geb. Jehne geboren.

  

1. Februar 1572

In Platten im böhmischen Erzgebirge heiraten jeweils in zweiter Ehe Bartel Spitzner (um 1530 - um 1578) aus Wernesgrün und Eva Kempfer, Witwe von Caspar Kempfer. Es handelt sich um den ältesten bekannten Kirchenbucheintrag zur Vogtländer Familie Spitzner.

  

1576

Paulus Spitzner, Bauer und Bergmann, ist Grundbesitzer in Auerbach.

  

1576

Wolff Spitzner wird in der Streusiedlung Schnarrtanne, die 1551 erstmalig urkundlich erwähnt ist, zur Steuer veranlagt.

  

1576

Die Witwe Adam Spitznerin in Wernesgrün "schatzt ihr Erbgutt um 60 gßo, das Viehe umb 15 gßo".

  

21. März 1577

Taufe von Maria Spitzner, Tochter des Bergmanns Mertten (Martin) Spitzner, in Schneeberg

  

März - August 1582

Anna Spitzner geb. Ring aus Schnarrtanne, Witwe von Wolff Spitzner, wird zusammen mit der Tochter wegen Zauberei angeklagt. Beide waren durch Adam Schedlich denunziert und sodann im April 1582 durch Günter Edler von der Planitz verhaftet worden.

  

31. August 1582

In Sachen Anna Spitzner geb. Ring und Margaretha Spitzner Abschluss eines Vergleichs vor dem Oberhofgericht in Leipzig.

  

4. Dezember 1583

Nachlassregelung des Fuhrmanns Balthasar Spitzner im Stadtbuch von Auerbach.

  

1584

In Markt Kastl im Amt Pfaffenhofen/Oberpfalz wird Leonhard Spitzner mit 200 Gulden Türkensteuer geschätzt.

  

19. Mai 1588

In Eibenstock heiraten Balthasar Spitzner († 1598) aus Auerbach, Sohn des Fuhrmanns Balthasar Spitzner, und Magdalena Wiesner, Tochter von Georg Wiesner.

  

1589

In Schnarrtanne wird Jobst Spitzner zur Steuer veranlagt.

  

1591

Catharina Spitzner, Tochter des Lorentz Spitzner in Rützengrün, heiratet in Schlaggenwald/Böhmen Georg Zimmermann.

  

14. November 1593

Adam Spitzner (Spietzener), Häusler in Schnarrtanne, und seine Frau Dorothea machen ihr Testament, in dem sie den jeweils Überlebenden zum Erben einsetzen. Zeuge bei der Testamentserrichtung ist Jobst Spitzner.

  

16. Juli 1594

Balthasar Spitzner, erster Geistlicher aus der Familie Spitzner und "ein Mann von origineller Derbheit", wird Diakon in Auerbach.

  

21. Oktober 1594

Mit der Eintragung über die Eheschließung von Adam Spitzner und Magdalena Seidel in Rodewisch beginnt die Überlieferung zur Familiengeschichte in den Kirchenbüchern von Rodewisch.

  

1595

Hannß Spitzner in Rothenkirchen mit der geringsten Steuerlast aufgeführt.

  

10. Oktober 1596

Weihe der ersten Kirche in Schönheide/Erzgebirge durch Diakon Balthasar Spitzner aus Auerbach.

  

1605

Ilgen (Ägidius) Spitzner wird in Schnarrtanne zur Steuer veranlagt.

  

1. Mai 1606

Vergleich über den Nachlass von Paul Spitzner im Stadtbuch von Auerbach.

  

23. März 1609

In Auerbach wird Balthasar Spitzner als jüngster Sohn des Diakons Balthasar Spitzner und seiner Frau Elisabeth geb. Ringk (1564 - 1645) geboren.

  

1612

Barthell Spietzner in der Wernesgrüner Steuerliste aufgeführt.

  

1617

Balthasar Spitzner wird als Pfarrer in Auerbach ordiniert.

  

April 1628

Andreas Spitzner (1603 - 1670), erstgeborener Pfarrersohn aus Auerbach und ein "guter Lateiner", immatrikuliert sich für das Theologiestudium an der Universität Leipzig.

  

19. März 1633

In Auerbach verstirbt mit Balthasar Spitzner der erste Pfarrer aus der Familie Spitzner und das gleichzeitige "Haupt eines weitverzweigten Pfarrergeschlechts". Sein Nachfolger in Auerbach wird zu Beginn des folgenden Jahres sein ältester Sohn Magister Andreas Spitzner (1603 - 1670).

  

27. Januar 1634

Magister Andreas Spitzner, ältester Sohn von Pfarrer Balthasar Spitzner (1564 - 1633) in Auerbach, wird in Leipzig ordiniert.

  

3. Juni 1636

Ordination von Balthasar Spitzner (1609 - 1681), jüngster Sohn von Pfarrer Balthasar Spitzner in Auerbach, in Leipzig.

  

8. Dezember 1637

Geburt von Johann Balthasar Spitzner, später Stadtsyndikus in Delitzsch und Begründer der so genannten Delitzscher Linie, in Trünzig als Sohn des dortigen Pfarrers Balthasar Spitzner (1609 - 1681).

  

20. September 1659

Lehnsbrief des Johann Flessa von Seilbitz, mit dem er Balzar Spitznern (1629 - 1687) die neu erbaute Schmiede in Raschau bei Oelsnitz zu Lehen reicht.

  

1661

In Blankenhain legt Pfarrer Balthasar Spitzner (1609 - 1681) nach einem vernichtenden Brand, bei dem u.a. das Schloss und das Pfarrgehöft zerstört werden, neue Kirchenbücher und eine neue Pfarrmatrikel an. Ferner verfasst er "nach dem Brande" 4-seitige genealogische Aufzeichnungen über sich und seine Nachfahren.

  

9. September 1670

Leichenpredigt auf Magister Andreas Spitzner, langjähriger Pfarrer in Auerbach, verfasst von Magister Ägidius Wild, Superintendent in Plauen.

  

1673

Einhornwappen des späteren Dresdener Ratsherren Andreas Spitzner im Privilegienbuch der Stadt Dresden von Christian Schiebling.

  

1679

Siegel des Ratsherrn Andreas Spitzner in einer Akte, die Errichtung einer Wollmanufaktur in Dresden betreffend.

  

Um 1680

Balthasar Spitzner, Pfarrer in Blankenhain, verfasst "wahrscheinlich" einen heute verschollenen Familienstammbaum.

  

29. Mai 1682

In Zeitz heiraten Dorothea Spitzner und Friedrich Engelmann.

  

1698

Balthasar Spitzner in Rothenkirchen ist "Hausgenoß" bei Michael Schürer.

  

1. März 1708

Christian Spitzner aus Auerbach, verheiratet mit Eleonora Dorothea geb. Melber und seit 1703 Amanuensis in der Stadtschreiberei der Stadt Schneeberg, übernimmt sein neues Amt als Kalkulator der Bergstadt.

  

24. November 1712

Wappenbrief des Christoph von Kuntsch zu Altenburg für den Pfarrer Johann Adam Spitzner, Sohn von Balthasar Spitzner, in Blankenhain sowie für seinen schon verstorbenen Bruder Johann Balthasar Spitzner (1637 - 1703), zu Lebzeiten Stadtsyndikus in Delitzsch.

  

1712

In Blankenhain Neubau u.a. des Kirchturms und Anschaffung neuer Glocken durch Pfarrer Johann Adam Spitzner.

  

25. September 1720

Mit dem Tode der unverheirateten Christiane Dorothea Spitzner in Schenkenberg, die dem Fräulein von Miltitz diente, stirbt die Delitzscher Linie der Familie Spitzner bereits aus.

  

1722/23

Im Zuge des Wiederaufbaus der abgebrannten Reichenbacher Stadtkirche St. Petri und Pauli läßt Amtmann Georg Friedrich Spitzner (1688 - 1764) "die Cantzel in dieser Kirche erbauen, und hernach auch vergolden und mahlen".

  

1724

Hanß Spitzner, sein Sohn und Fuhrmann Christian (1700 - 1782) und Georg Spitzner werden in Schnarrtanne zur Steuer veranlagt.

  

1728

Johann George Spitzner wird in der Steuerliste als "Ruß-Träger" und "Haußgenoß" (Mieter) bei Michael Schürer in Rothenkirchen aufgeführt.

  

1728

Christian Spitzner sen., ein jetzt 70-jähriger Mann, "der nichts verdienen kann", ist in Schnarrtanne Untertan des Rittergutes Sorga.

  

1738

Der von Pfarrer Balthasar Spitzner in Blankenhain begonnene Familienstammbaum ist von unbekannter Hand bis zu diesem Jahr fortgeschrieben worden.

  

1741

Georg Friedrich Spitzner (1688 - 1764), Pfarrerssohn aus Blankenhain und bisher Amtmann in Reichenbach, wird Kreisamtmann in Schwarzenberg und Crottendorf.

  

1743

Der spätere Langenreinsdorfer Pfarrer und Hebraist Adam Benedict Spitzner (1717 - 1793) gehört in Dresden dem Consortium Theologicum Dresdense an, einem Predigerseminar der lutherischen Spätorthodoxie.

  

1744

Im Band 39 von Zedlers Universallexikon "aller Wissenschaften und Künste" werden der Pfarrer Johann Adam Spitzner (1650 - 1723) und seine Söhne Balthasar Andreas (1679 - 1755), Pfarrer in Oberalbertsdorf, und Johann Christian (1683 - 1736), Pfarrer in Langenreinsdorf, berücksichtigt.

  

12. Mai 1746

Johann Georg Spitzner (1715 - 1769), Pfarrerssohn aus Oberalbertsdorf, wird Amtsadjunkt in Schneeberg.

  

Juli 1757

Nach dem Totalverlust der älteren Kirchenbücher im Zuge eines Stadtbrandes Beginn der Überlieferung zur Familiengeschichte des 18. Jahrhunderts in den neu angelegten Kirchenbüchern der Auerbacher Pfarrkirc

  

26. April 1759

Johann Christian Spitzner "auf'n Hahnenhauß" bei Schnarrtanne ist in Auerbach Taufpate von Anna Maria Schmutzler.

  

20. September 1764

Kreisamtmann Georg Friedrich Spitzner wird in seinem Erbbegräbnis in der Reichenbacher Stadtkirche beigesetzt.

  

1765

Erstmaliges Vorkommen des Familiennamens in Kolin, Tschechien.

  

6. Juli 1768

Adolph Friedrich Esaias Spitzner, später Oberrechnungsrat und Begründer der so genannten Dresdener Linie, in Stolpen als Sohn des Beamten Siegismund Friedrich Spitzner (1728 - 1800) geboren.

1769

Der Langenreinsdorfer Pfarrer und Hebraist Adam Benedict Spitzner (1717 - 1793) veröffentlicht seine Erstlingsschrift "Idea analyticae textus Hebraici Vet. Testam. Ex accentibus propediem typis diuulgandae".

  

11. Februar 1771

In Stolpen Geburt von Vollrath Friedrich Gotthold Spitzner, ebenfalls Sohn von Siegismund Friedrich Spitzner und Begründer der so genannten Ruhlander oder preußischen Linie der Familie.

  

1772

Mit 711 Todesfällen, darunter allein 57 in Schnarrtanne, ist das Jahr 1772 auf Grund von Missernten "das grausamste Sterbejahr" außerhalb von Kriegszeiten in der Pfarre Auerbach.

  

1775

Erste eigene Buchveröffentlichung "Practische Anweisung zur natürlichen und glücklichen Bienenzucht in Körben nebst Bestimmung des wahren Werths der Kunst Ableger zu machen" des Trebitzer Pfarrers Johann Ernst Spitzner (1731 - 1805) zur Bienenzucht.

  

1778

Vorkommen des Familiennamens in Graslitz, Tschechien.

  

1780

Eintragungen in "Das gelehrte Sachsen" von Friedrich August Weiz über den kursächsischen Beamten Carl Friedrich Spitzner (1708 - 1782) in Dresden, den Pfarrer und Hebraisten Adam Benedict Spitzner (1717 - 1793) in Langenreinsdorf und den "Bienenpfarrer" Johann Ernst Spitzner (1731 - 1805) in Trebitz bei Wittenberg.

  

1783

An der Universität Wittenberg promoviert Johann Adolf Spitzner (1759 - 1828) aus Blankenhain, mit der Schrift "De artis naturam imitandi principiis generalioribus".

  

10. Februar 1793

In der Auerbacher Kirche heiraten Anna Rosina Hellig (1774 - 1834) aus Wernesgrün und Johann Georg Spitzner (1770 - 1830) aus Schnarrtanne, direkter Vorfahre des Verfassers, der bereits von Schnarrtanne nach Wernesgrün verzogen ist.

  

1797

Der Nadler (Nadelmacher) Carl Spitzner in Frankenberg bei Chemnitz erfindet "ein Mittel, gelbe Nadeln geschwind weiß zu sieden".

  

1805

Siegismund Wilhelm Spitzner (1764 - 1825), Pfarrerssohn aus Oberalbertsdorf, ist "zweiter Polizey- und Stadt-Rathmann" in Potsdam. Vier Jahre später wird er erstmals Bürgermeister der von einem Oberbürgermeister regierten kreisfreien Stadt Potsdam.

  

1811

Bestellung des bisherigen Aktuars und Rechnungsrevisors Traugott Friedrich Spitzner (1758 - 1828) zum Amtsverweser des Amtes Wildenfels bei Zwickau.

  

1818

Der im Trebitzer Pfarrhaus geborene Gräzist und Wittenberger Gymnasiallehrer Dr. Franz Spitzner veröffentlicht "als Einladungsschrift zur öffentlichen Herbstprüfung" seine "Kurze Darstellung der früheren Geschichte und heutigen Einrichtung des Lyceums zu Wittenberg".

  

Um 1831

Abwanderung von Johann Spitzner aus Roßhaupt in Böhmen nach Machliniec in Galizien.

  

1831

Aufnahme von Johann Adolph Spitzner (1759 - 1828), vormals Pfarrer in Langenreinsdorf, in den "Neuen Nekrolog der Deutschen".

  

1832

Der in Stolpen geborene Jurist Gustav Spitzner (1803 - 1870) wird in Dresden verbeamteter Kommissionsrat in der königlich-sächsischen Generalkommission für Ablösungen und Gemeinheitsteilungen.

  

1835

In Padua/Italien Promotion von Ignaz Isaak Spitzner aus Kolin/Böhmen mit "Monographia combustionum spontanearum".

  

1838

Vorkommen des Familiennamens in Bar-le-Duc, Frankreich.

  

1840/41

Die Rezesse über die Ablösung der Frondienste sowie der Geld- und Naturalleistungen der Untertanen in Schnarrtanne haben u.a. Auswirkungen für 1. die Untertanen des Rittergutes Sorga Johann Traugott Spitzner, Traugott Spitzner, Karl Friedrich Ferdinand Spitzner, Johann Gotthardt Spitzner, Johann Gottlieb Spitzner und Johann Spitzner, 2. die Untertanen des Ritterguts Auerbach unteren Teils Johann Gottlieb Spitzner und Johann Christian Spitzner und 3. den Untertanen des Rittergutes Rützengrün Johann Gottlob Spitzner.

  

1842

Versteigerung der "bedeutsamen Bibliothek" des im Vorjahr verstorbenen Altphilologen und Rektors des Wittenberger Gymnasiums Dr. Franz Spitzner.

  

1843

Aufnahme von Dr. Franz Spitzner in den "Neuen Nekrolog der Deutschen".

  

19. Februar 1846

Abschluss eines Stiftungsvertrages zwischen der verwitweten Christiane Caroline Schönherr geb. Spitzner und dem Rektor der Universität Leipzig.

  

1849

Kommissionsrat Gustav Spitzner in Dresden wird Abgeordneter des Wahlkreises 74 der II. Kammer des 4. ordentlichen Sächsischen Landtages.

  

7. Juni 1852

Verleihung des Ritterkreuzes des königlich-sächsischen Zivilverdienstordens an den Beamten Gustav Spitzner (1803 - 1870) in Dresden.

  

1852

In Beraun/Böhmen Geburt des späteren mährischen Botanikers Wenzel Spitzner.

  

15. September 1855

In Leipzig Promotion von Carl Spitzner zum Dr. med. mit der Studie "De vi et usu Chinindini Sulphurici in febri intermittente", die im folgenden Jahr im "Archiv für physiologische Heilkunde" in deutscher Sprache veröffentlicht wird. Vorangegangen war die Behandlung von 50 an Malaria erkrankten Patienten mit schwefelsaurem Chinidin.

  

1855

Ernst Friedrich Vollrath Spitzner (1809 - 1887) aus der Ruhlander Linie wird Pächter des von Pücklerschen Gutes in Groß Döbbern.

  

6. Juni 1860

In der Villenkolonie Loschwitz bei Dresden Heirat des Zivilingenieurs Gustav Werther (1827 - 1907) mit Emma Spitzner (1836 - 1873), der Mutter des Dermatologen Prof. Dr. Johannes Werther (1865 - 1936).

  

8. Dezember 1860

Das in Prag angefertigte Portraitfoto von Hans Spitzner ist wahrscheinlich das älteste fotografische Zeugnis zur Familiengeschichte.

  

1861

Veröffentlichung des Aufsatzes "Über den Urtheilstil in Ehescheidungsverfahren" durch Gustav Spitzner (1803 - 1870) in Dresden, Direktor der königlich-sächsischen Generalkommission für Ablösungen und Gemeinheitsteilungen.

  

27. April 1863

Geburt des späteren Familienforschers und Landgerichtsrates Dr. Justus Friedrich Reinhard Spitzner in Dresden als erstes Kind und erster Sohn des dortigen Arztes und Porzellansammlers Dr. Carl Gustav Adolf Spitzner (1831 - 1899).

  

1863

Veröffentlichung der liturgisch-kirchenrechtlichen Betrachtung "Ueber die Entsagungsfrage bei Taufhandlungen" durch Gustav Spitzner.

  

2. Februar 1865

In Rothenkirchen wird der spätere Schulaufsichtsbeamte und Verfasser pädagogischer Schriften Dr. Alfred Spitzner als Sohn des Kaufmanns und Fabrikanten Hermann Spitzner und seiner Frau geb. Singer geboren.

  

1865

Gründung der Rauhkardenfirma Graupner, Spitzner & Co. in Rothenkirchen.

  

1867

Das "Verzeichniß der auf der Königlichen Bergakademie zu Freiberg im Lehrjahre 1866/67 studirenden Akademisten" berücksichtigt auch Gustav Friedrich Spitzner (1844 - 1910), den späteren Dresdner Hauptzollamtsrendanten. Sein Vater Gustav Spitzner (1803 - 1870), Direktor der Generalkommission für Ablösungen und Gemeinheitsteilungen, veröffentlicht in diesem Jahr den Fachaufsatz "Zur Gemeintheilungsfrage".

  

26. Juni 1871

In Leipzig steht die von Gustav Spitzner nachgelassene Bibliothek zur öffentlichen Versteigerung an.

  

28. Juli 1871

Franz Georg Spitzner, später Rechtsanwalt, Notar und Familienforscher, in Dresden als Sohn des Kaufmanns Ferdinand Franz Gustav Spitzner (1838 - 1899) geboren.

  

5. November 1876

Karl Justus Friedrich Spitzner, später langjähriger sächsischer Bergaufsichtsbeamter, in Dresden als fünftes Kind des Arztes und Porzellansammlers Dr. Carl Spitzner geboren.

  

13. Oktober 1888

Albert Ottomar Spitzner, der Großvater des Verfassers, in Marienthal bei Zwickau als erster Sohn von Friedrich Albert Spitzner und Marie Louise geb. Morgner geboren.

  

1889

Mit der Emeritierung von Ernst Rudolph Spitzner (1815 - 1893) in Planschwitz bei Oelsnitz im Erzgebirge endet die Pfarrertradition in diesem Zweig der Familie.

  

1890

Die Königliche Generalkommission für Kunst und Wissenschaft erwirbt nach mehrmonatiger öffentlicher Diskussion für 90.000 Mark von dem Dresdner Arzt Dr. Carl Spitzner (1831 - 1899) dessen 1.400 Stücke umfassende Porzellansammlung, die dieser "in patriotischer Begeisterung" im Laufe der Jahrzehnte in Dresden und auf Reisen zusammen getragen hat.

  

1891

An der Universität Leipzig Promotion von Alfred Spitzner (1865 - ?) aus Rothenkirchen zum Dr. phil. mit "Natur und Naturgemäßheit bei Jean-Jacques Rousseau" und von Reinhard Spitzner (1863 - 1922) aus Dresden zum Dr. jur. mit "Verleitung zum falschen Eide und intellektuelle Urkundenfälschung: §§ 160 und 271 (272, 348 Abs. 1, 349) des Strafgesetzbuches für das Deutsche Reich".

  

1891

Der Kunsthistoriker Woldemar von Seidlitz würdigte die im Vorjahr durch den sächsischen Staat käuflich erworbene Spitznersche Porzellansammlung in einem dreiteiligen Beitrag für die Zeitschrift "Kunstchronik".

  

1893

Im Wappenbuch der Stadt Chemnitz, anlässlich des 750-jährigen Stadtjubiläums zusammengestellt von Arthur Bruno Uhlmann-Uhlmannsdorff, wird ein Spitzner-Einhornwappen aus dem Jahre 1669 veröffentlicht, das jedoch bis heute nicht genealogisch zugeordnet werden kann.

  

1893

Berücksichtigung des Pfarrers und Hebraisten Adam Benedict Spitzner (1717 - 1793) aus Langenreinsdorf, des Trebitzer Pfarrers und Bienenzüchters Johann Ernst Spitzner (1731 - 1805) und seines jüngsten Sohnes, des Wittenberger Gräzisten und Schuldirektors Dr. Franz Spitzner (1787 - 1841), im Band 35 der Allgemeinen Deutschen Biographie durch Artikel von Carl Siegfried, Franz Brümmer und Richard Hoche.

  

1893

An der Universität Leipzig Promotion von Johannes Spitzner (1869 - 1956) aus Groß Jehser mit einem "Beitrag zur Kritik der Unterrichtstheorie des Desiderius Erasmus auf Grund seiner ‚Declamatio de pueris liberaliter instituendis'".

  

18937

Geburt von Anna Miguela Spitzner, Tochter von Isabell Spitzner, in Brasilien.

  

20. Juni 1897

Walter Spitzner, später in Ettlingen/Baden Arzneimittelfabrikant und ab den 20er Jahren Familienforscher, wird in Dresden als Sohn des Violinisten Alfred Spitzner (1870 - 1929) geboren.

  

1899

Der Dresdner Landgerichtsrat, Familienforscher und Kunstfreund Dr. Reinhard Spitzner beginnt unter dem Pseudonym "Reinhard Volker" mit literarischen Veröffentlichungen in Zeitschriften und Büchern.

  

1900

In den USA leben Auswandererfamilien mit dem deutschen Familiennamen Spitzner zumindest in Illinois, Indiana, Kentucky, Minnesota, New York und Pennsylvania.

  

1900

Karl Spitzner (1876 - 1951), später Oberregierungsbergrat beim Bergamt Dresden, legt das Markscheider-Diplom ab und wird im folgenden Jahr Diplom-Bergingenieur.

  

1900

Das Adressbuch für Berlin und Umgegend weist vier auf den Namen Spitzner lautende Eintragungen auf.

  

1903

Verleihung des Ritterkreuzes des königlich-sächsischen Zivilverdienstordens an den Dresdner Hauptzollamtsrendanten Gustav Spitzner (1844 - 1910).

  

18. April 1904

Tödlicher Arbeitsunfall des 30-jährigen Tagesarbeiters Bruno Anton Spitzner aus Reinsdorf bei Zwickau in Oberhohndorf "in der alten Kohlenwäsche des Wilhelmschachts I" auf der Zeche des Zwickau-Oberhohndorfer Steinkohlenbergbau-Vereins.

  

1910

Jakob Spitzner, Waldvorarbeiter in Weidenthal, wird mit der bronzenen Medaille des bayerischen Verdienstordens vom heiligen Michael dekoriert.

  

1905

Vorkommen des Familiennamens in Joinville, Brasilien

  

1912

Nach Zuwanderung von Albert Ottomar Spitzner (1888 - 1955) aus Zwickau dauerhaftes Vorkommen des Familiennamens in Kamp-Lintfort am linken Niederrhein. Im Siedlungshaus Albertstraße 25 b bezieht er seinen ersten Kamp-Lintforter Wohnsitz.

  

1913

Oberschulrat Dr. Alfred Spitzner veröffentlicht in Leipzig in seiner Eigenschaft als Schriftführer des Deutschen Patriotenbundes die Schrift "Deutschlands Denkmal der Völkerschlacht, das Ehrenmal seiner Befreiung und nationalen Wiedergeburt 1813 - 1913".

  

1913

Der Architekt Hans Spitzner wird Büropartner des bekannten Berliner Jugendstilarchitekten Bruno Möhring.

  

1915

Im zu dieser Zeit noch österreichischen Ragusa/Dalmatien wird der spätere Komponist und Violinist Rudolf Spitzner geboren.

  

15. Mai 1916

Verleihung des Ritterkreuzes des königlich-sächsischen Albrecht-Ordens an den Dresdner Landgerichtsrat, Schriftsteller, Kunstförderer und Familienforscher Dr. Reinhard Spitzner (1866 - 1922).

  

1920

Einhornwappen des Landgerichtsrates Dr. Reinhard Spitzner als Porzellanplakette in seiner Schreibmappe.

  

1921

Rudolf Spitzner (1890 - 1969) aus Rothenkirchen, später Gynäkologe und Chefarzt in Plauen, promoviert in Leipzig mit "Die salernitanische Gynäkologie und Geburtshülfe unter dem Namen der 'Trotula'".

  

9. Februar 1922

Tod von Dr. Reinhard Spitzner in Dresden.

  

25. November 1922

Ein nicht näher bezeichneter "Häuer Spitzner" wird in Zwickau im Bürgerschacht des Erzgebirgischen Steinkohlen-Aktienvereins "auf dem Bremsberg von einem abgehängten Hund überrannt und an Kopf und Brust tödlich verletzt".

  

11. Dezember 1922

In Kamp-Lintfort bezieht die siebenköpfige Familie von Ottomar Spitzner dauerhaft das Bergarbeiterwohnhaus Auguststraße 107 b.

  

1. Mai 1923

Dienstantritt von Dr. Erich Weise in Radeberg als gewählter besoldeter Stadtrat und stellvertretender Bürgermeister.

  

10. November 1925

Im Schönheider Ortsteil Neuheide im Erzgebirge brennt das Wohnhaus einer Familie Spitzner "bis auf die Grundmauern" nieder.

  

19. September 1926

In Bremen bricht der Diplomlandwirt Karl-Walter Spitzner (1905 - 1992) mit Felix Graf von Luckner zu einer Weltumseglung mit dem Viermastschoner "Vaterland" auf.

  

1926

Walter Spitzner promoviert an der Mechanischen Abteilung der Technischen Hochschule Dresden mit der Untersuchung "Über Warmmatrizen-Stahl" zum Dr.-Ing.

  

1926

Fertigstellung der Paul-Gerhardt-Kirche in Schnarrtanne.

  

1928

  

1932

Die Landgerichtsratswitwe Hedwig Spitzner geb. Balke (1875 - nach 1943) ist in Dresden-Loschwitz, Schevenstraße 10 b, Inhaberin eines privaten "Töchterheims" (Pensionats für "höhere Töchter").

  

9. März/April 1933

Rechtsanwalt Dr. Erich Weise, anverwandter Familienforscher und als SPD-Mitglied besoldeter Stadtrat sowie stellvertretender Bürgermeister in Radeberg, wird aus politischen Gründen aus dem Dienst der Stadt gedrängt.

  

1933

Im Berliner Adressbuch sind neun und im Dresdner Adressbuch 13 Personen namens Spitzner eingetragen.

  

6. August 1934

Die 1899 in Dresden geborene Wohlfahrtspflegerin und Heilpädagogin Annemarie Kretschmer geb. Spitzner verstirbt während ihrer Hochzeitsreise unerwartet in Warmbrunn/Niederschlesien.

  

1934

Verbreitung von "photokopischen Verkleinerungen" des Wappenbriefes von 1712 durch das in Dresden eingerichtete Familienarchiv bzw. durch den Familienforscher Georg Spitzner.

  

Mai 1935

Nach einem Artikel in den "Heimatkundlichen Blättern für das obere Vogtland" besteht die Schmiede der Familie Spitzner in Raschau jetzt bereits in 10. Generation.

  

1. November 1935

Rechtsanwalt und Familienforscher Georg Spitzner in Dresden ohne Nachkommen verstorben.

  

1936

Veröffentlichung der bis heute grundlegenden "Familienchronik des Geschlechtes Spitzner" durch den Radeberger Rechtsanwalt und Geschäftsführer des Familienverbandes Spitzner Dr. Erich Weise im Dresdner Verlag von C. Heinrich.

  

1938

Oberregierungsbergrat Karl Spitzner tritt aus gesundheitlichen Gründen in den vorzeitigen Ruhestand. Seine umfangreiche Sammlung von bergmännischem Kulturgut gibt er zu ungleichen Teilen an das Stadt- und Bergbaumuseum in Freiberg und an das Stadtmuseum in Zwickau ab.

  

1938

Der Bauer Emil Spitzner ist Eigentümer eines der zu dieser Zeit bestehenden beiden Hahnenhäuser bei Schnarrtanne, über deren Geschichte Paul Apitzsch im "Vogtländischen Anzeiger und Tagblatt" Nr. 24/1936 berichtet hat.

  

1939

Veröffentlichung der "Beiträge zur Bevölkerungsgeschichte der Dörfer Wernesgrün und Rothenkirchen" von Ewald Rannacher mit Wiedergabe der Steuerlisten von 1531 bis 1728.

  

1939

Rudolf Freytag veröffentlicht in Schnarrtanne im Selbstverlag seine ortskundliche Schrift "Die Hahnenhäuser".

  

1939

Auswanderung aus Galizien von Johann Spitzner (1906 - 1978), Sohn von Michael Spitzner (1875 - ?) und Anna geb. Ascherl (1876 - ?), und Clara geb. Keim (1919 - 1971) nach Buenos Aires, Argentinien.

  

1939

In Berlin besucht der spätere Schauspieler Heinz Spitzner (1916 - ?) die Ausbildungsanstalt für deutschen Bühnennachwuchs von Lilly Ackermann.

  

26. November 1943

In Berchtesgaden Geburt des späteren bayerischen CSU-Politikers Hans Spitzner.

  

13. Februar 1945

Bei den Luftangriffen auf Dresden wird auch das Haus Körnerstraße 7 zerstört.

  

19. Dezember 1945

Tod des Familienforschers Dr. Erich Weise und seiner Frau Charlotte Amalie Therese geb. Spitzner in Radeberg.

  

1945

Erzwungene Auflösung des musikalischen Zentrums der Familie Spitzner in Prag.

  

1949

Gründung der W. Spitzner Arzneimittelfabrik GmbH in Ettlingen/Baden den damaligen Botanik- und Pharmaziestudenten Wolfram Spitzner, der im gleichen Jahr das Erfolgspräparat "Pinimenthol" entwickelt.

  

1949

Auswanderung von Karl-Walter Spitzner und seiner Frau Hertha Maria Bertha geb. Hollender nach Südafrika.

  

1949

Kurt Spitzner wird Bürgermeister von Schnarrtanne.

  

1950

In Leipzig gründet Rudolf Spitzner ein Konstruktionsbüro.

  

11. November 1950

An der Universität Leipzig promoviert Osmar Spitzner (1924 - 1969) aus Hartha mit "Kritische Stellungnahme zum Stockwerkseigentum und dinglichem Wohnungsrecht vom Standpunkt der Wohnungswirtschaft der DDR" zum Dr. iur.

  

1950

Der Parsberger Architekt Alfred Spitzner (1921 - 1992) aus dem Oberpfälzer Zweig der Familie veröffentlicht seine "Chronik der Stadt Parsberg".

  

19. Januar 1951

In Essen verstirbt Karl Spitzner, Oberregierungsbergrat a.D. bzw. Vorstand des Bergamtes Dresden a.D. und Ehemann von Charlotte geb. Hildebrand (1880 - 1953).

  

1955

Dr. Walter Spitzner tritt in die W. Spitzner Arzneimittelfabrik GmbH ein.

  

Juni/Juli 1959

Dr. Walter Spitzner, Verwalter des Ettlinger Familienarchivs, unternimmt seine erste Forschungsreise nach Tirol, um eine mögliche Herkunft der Familie aus dieser Region zu überprüfen.

  

1959

Mit dem Tode des Gymnasialoberlehrers i.R. Dr. Ernst Otto Friedrich Johannes Spitzner, Sohn des Rittergutsbesitzers Max Friedrich Spitzner (1839 - 1909), in Hamburg verstirbt der aus der Ruhlander Linie stammende damalige Senior des Familienverbandes.

  

1959

Das Wappenarchiv Alfred Dochtermann in Stuttgart fertigt als Auftragsarbeit "unter Berücksichtigung der Wappenbeschreibung im Wappenbrief von 1712 und unter weitgehender Beachtung der alten heraldischen Regeln" das Wappen für Dr. Walter Spitzner.

  

1960

In Dresden gelingt Walter Spitzner durch eine Mittelsperson das Wiederauffinden des Wappens des Ratsherrn Andreas Spitzner aus dem Jahre 1673.

  

1960

Das "Wappenbuch der Spitzner" wird in kolorierter Form durch Dr. Walter Spitzner in Ettlingen/Baden veröffentlicht, der die untere Rundung des Wappenschildes der Dochtermannschen Ausführungsvariante von 1959 inzwischen durch eine spitze Form ersetzt hat.

  

1962

Anlässlich des 350-jährigen Jubiläums der Firma Thorer veröffentlicht Karl-Walter Spitzner in Kapstadt/Südafrika die Schrift "Die Karakulzucht in Südwestafrika und das Haus Thorer" in deutscher Sprache und in Afrikaans.

  

1963

Mit "Die Spitzner-Sage vom Gemsensteiger" läßt Dr. Walter Spitzner eine weitere Veröffentlichung zur Familiengeschichte folgen.

  

1967

Dr.-Ing. Walter Spitzner in Ettlingen/Baden wird mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland (Bundesverdienstkreuz) am Bande ausgezeichnet.

  

1968

In seiner Schrift "Ursprung der Spitzner - Forschungen und Gedanken zur Herkunft des Spitzner-Geschlechts" veröffentlicht Dr. Walter Spitzner u.a. die Vogtländer Quellen zur Familiengeschichte von 1531/32.

  

1960

An der mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Göttingen promoviert Dietrich Spitzner mit "Synthese von Hydroxy-1.2-Benztetracenchionen-6.11".

  

4. Januar 1969

In Ettlingen erscheint die erste Ausgabe des Mitteilungsblatts des Familienarchivs Spitzner.

  

1970

Der Ettlinger Familienforschung wird die Vilsecker Urkunde des Albrecht Spitzner von 1383 bekannt, welche das Oberpfälzer Vorkommen des Familiennamens in einem völlig neuen Licht erscheinen lässt.

  

1970

Álvaro Spitzner wird Bürgermeister der Stadt Rio Negrinho in Brasilien.

  

1973

Nach mehrjährigen Vorarbeiten Veröffentlichung von sieben gedruckten "Spitzner-Stammtafeln" - sechs für das Vogtland und eine für den Oberpfälzer Raum - durch Dr. Walter Spitzner.

  

19. September 1974

Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der W. Spitzner Arzneimittelfabrik GmbH erscheint eine illustrierte Firmengeschichte in deutscher, englischer und französischer Sprache.

  

1982

Dr. Walter Spitzner wird mit der Sybilla-Medaille in Gold der Stadt Ettlingen ausgezeichnet.

  

4. November 1983

Wegen seiner Verdienste um die fränkische Volksmusik und die Brauchtumspflege wird Gerhard Spitzner in Gochsheim mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (Bundesverdienstkreuz) ausgezeichnet.

  

1. Januar 1986

Die W. Spitzner Arzneimittel GmbH in Ettlingen wird von der Unternehmensgruppe Dr. Willmar Schwabe Arzneimittel übernommen. Zum gleichen Zeitpunkt scheidet die Familie Spitzner aus dem Unternehmen aus.

  

18. Dezember 1986

An der Ruhr-Universität Bochum promoviert Albert Spitzner aus Kamp-Lintfort mit "Untersuchungen zur Sprache historischer Tarifverträge (1848 - 1919). Ein Beitrag zur deutschen Sprachgeschichte des 19. und frühen 20. Jahrhunderts".

  

18. August 1989

Hans-Peter Spitzner, Berufsschullehrer aus Chemnitz, und seine Tochter sind die letzten Mauer-Flüchtlinge in Berlin.

  

19. August - 29. Dezember 1988

Ausstellung und Katalog "Figürliches Porzellan aus der Sammlung Spitzner" der Staatlichen Kunstsammlung Dresden. Die Sammlung vor allem Meißner Porzellans des Dresdner Arztes Dr. Carl Spitzner war 1890 erworben worden.

  

21. Oktober 1989

Registrierung des Spitzner-Wappens des Usingener Zahnarztes Robert Spitzner in der Wappenrolle von Pro Heraldica - Deutsche Forschungsgesellschaft für Heraldik und Genealogie mbH in Stuttgart. Neue Gestaltungselemente sind die beiden grünen gestielten Kleeblätter auf einem silbernen gezackten Schildfuß sowie im Oberwappen der blaue Äskulapstab als Symbol des ärztlichen Standes, dem der Wappenstifter angehört.

  

1990

Ingrid Spitzner aus Glauchau promoviert in Leipzig mit der Untersuchung "Onymische Einheiten im englischen Wortschatz der Seewirtschaft".

  

1991

Die Zahl der nach 1800 neu hinzu gekommenen Nachfahren wird von der Ettlinger Familienforschung auf etwa 3.000 geschätzt.

  

1991

An der Universität Gießen promoviert der Physiker Peter Spitzner aus Köln mit "Eigenschaften neuronaler Netze mit asymmetrischen Kopplungen".

  

24. Februar 1992

In Parsberg verstirbt Alfred Spitzner, Architekt und seit 1978 Bezirkstagspräsident der Oberpfalz.

  

1992

Jürgen Spitzner-von der Haar aus Köln promoviert in Gießen mit der archäologischen Studie "Die mittelalterliche Keramik von Osnabrück: ein Fundvergleich der Iburger Bischofsburg und der Osnabrücker Marktsiedlung".

  

27. Januar 1993

In Ettlingen erscheint die letzte Ausgabe des von Dr. Walter Spitzner herausgegebenen und 1969 begonnenen Mitteilungsblatts des Familienarchivs Spitzner.

  

26. Juni 2001

Wenige Tage nach Vollendung seines 103. Geburtstages verstirbt der Familienforscher Dr. Walter Spitzner.

  

2004

Julia Spitzner aus Hamburg tritt als Schauspielerin in dem Spielfilm "Träum weiter, Julia" (Regie: Klaus Lemke) hervor.

  

April 2005

Eugen Horst Spitzner, Architekt in Aumühle bei Hamburg, legt die Broschüre "Wer waren unsere Ahnen" vor, die auf seinem umfangreichen Manuskript "Das Geschlecht der Spitzner - Ein Streifzug durch 1000 Jahre Geschichte" beruht.

  

15. März 2006

Freischaltung der Homepage von Dr. Albert Spitzner-Jahn aus Kamp-Lintfort zur Genealogie und Geschichte der vogtländischen Familie Spitzner.

  

20. September 2006

Die Wiener Komponistin und Musiktherapeutin Professor Renate Spitzner, geboren 1943 in Prag als Tochter des Komponisten Rudolf Spitzner (1915 - 1975), wird mit dem Silbernen Ehrenzeichen der Stadt Wien ausgezeichnet.

  

Oktober 2007

Helmut Spitzner (* 1943) aus Belleben in Sachsen-Anhalt und der Verfasser, sein Cousin, bereisen gemeinsam das sächsische Vogtland und besichtigen ausgewählte Lebensräume ihrer Vorfahren. Die Einsichtnahme in die Kirchenbücher von Auerbach führt zu ergänzenden familiengeschichtlichen Erkenntnissen.

  

31. Dezember 2007

Die im Vorjahr eingerichtete private Homepage zur Familiengeschichte verzeichnet am Ende des Jahres bei weiter ansteigender Tendenz 1.078 Besucher, darunter alleine 154 im Monat Dezember.

  

2007

In der Festschrift zum 725-jährigen Jubiläum der Stadt Auerbach wird die Information verbreitet, dass bereits 1362 ein Andreas Spitzner als Pfarrer in Auerbach genannt wird. Erste Nachfragen und Nachforschungen lassen jedoch erkennen, dass es sich um eine Fehlinformation bzw. um eine Verwechselung handelt.

  

23. Juni 2007

Reinhart Spitzner (1935 - 2008) in Franschhoek/Südafrika wird zum Rechtsritter des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem (Johanniterordens) geschlagen.

  

Oktober 2007

Helmut Spitzner aus Belleben/Sachsen-Anhalt und der Verfasser, sein Cousin, bereisen gemeinsam das Vogtland und besichtigen die Lebensräume ihrer Vorfahren. Die Einsichtnahme in die Kirchenbücher von Auerbach führt zu ergänzenden familiengeschichtlichen Erkenntnissen.

  

23. April 2008

Dr. Robert Strauch in Berlin, Familienforscher und ein direkter Nachfahre des Auerbacher Pfarrers Balthasar Spitzner (1564 - 1633), stellt aktuelle Fotos der überlieferten Porträtgemälde von Balthasar Spitzner (1609 - 1681) und dessen Sohn Johann Adam Spitzner (1650 - 1723) zur Verfügung. Beide waren Pfarrer in Blankenhain bei Crimmitschau, wo sich ihre in Öl gemalten Porträts noch heute befinden.

  

9. Juni 2008

In Franschhoek/Südafrika verstirbt der Kaufmann, Familienforscher und Rechtsritter des Johanniterordens Reinhart Spitzner, geboren 1935 in Bautzen und 1949 mit seinen Eltern nach Südafrika ausgewandert. Die Portraitfotos und -gemälde seiner Vorfahren reichen lückenlos zurück bis auf Pfarrer Balthasar Spitzner (1609 - 1681) in Blankenhain.

  

1. Oktober 2008

Der Familienforscher Mike Wilhelm macht darauf aufmerksam, dass sich im Kirchenbuch von Blankenhain bei Crimmitschau bisher unbeachtete genealogische Aufzeichnungen des Pfarrers Balthasar Spitzner aus dem Jahre 1681 befinden, und stellt der Spitzner-Familienforschung Reproduktionen der Dokumente zur Verfügung.

  

31. Dezember 2008

Die Homepage zur Familiengeschichte zählte in diesem Jahr 1.186 Besucher.

  

2008

Die Schulleiterin Gabriele Spitzner in Leipzig wird mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland (Bundesverdienstkreuz) am Bande ausgezeichnet.

  

Januar 2009

Helmut Spitzner aus Belleben/Sachen-Anhalt und der Verfasser bereisen mit ihren Ehefrauen erneut das Vogtland unter familiengeschichtlichen und touristischen Gesichtspunkten.

  

7. Dezember 2009

In der deutschsprachigen Version der freien Internet-Enzyklopädie "Wikipedia" informiert der Artikel "Spitzner" fortan u.a. über Herkunft und Verbreitung des Familiennamens, über die Wappen und Siegel der Familie sowie über bekannte Namensträger.

  

4. bis 9. Januar 2010

Helmut Spitzner aus Belleben/Sachen-Anhalt und der Verfasser bereisen mit ihren Ehefrauen ein weiteres Mal das Vogtland und das angrenzende Erzgebirge. Standort ist für eine Woche die Gemeinde Schönheide, wo 1881 der Urgroßvater und Schuhmacher Friedrich Albert Spitzner (1854 - 1901) die Weberin und Fuhrmannstochter Marie Louise Morgner (1857 - 1894) standesamtlich und kirchlich heiratete.

  

22. Dezember 2010

In Kamp-Lintfort am linken Niederrhein schließt Dr. Albert Spitzner-Jahn das Manuskript "Die Vogtländer Familie Spitzner" ab und stellt es mitsamt einem umfangreichen Anhang interessierten Familienmitgliedern und -forschern zur Verfügung.

  

Mai 2011

Gottfried Spitzner, ehrenamtlicher Wetterbeobachter des Deutschen Wetterdienstes in Gerdshagen/Brandenburg, erhält die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

  
zurück

nach oben